"Durch den Druck und das ständige Unterwegssein ist der Spaß am Spielen selber voll vergangen", sagt die 25-jährige Chantal Düringer, die als Proette (Ausdruck für eine Golferin im Profibereich) seit 2023 auf internationalen Plätzen unterwegs war. Anfangs war der Traum noch frisch, doch mit jedem Monat wich der Enthusiasmus einer zunehmenden Erschöpfung.
"Ich konnte die Zeit im Ausland und das ganze Trainingsleben gar nicht mehr schätzen", erklärt sie. Schon früh in ihrer Karriere wurde ihr klar, dass der Weg zur Spitze kein Spaziergang ist. Die letzten zwei Jahre seien "echt hart" gewesen. Ständige Rückschläge, mentale Belastung, Reisen von Turnier zu Turnier – irgendwann begann sie zu hinterfragen, wofür sie das alles eigentlich macht.
Zwischen Südafrika und Selbstzweifeln
Noch Anfang 2025 stand sie in Südafrika am Abschlag. "Das war eigentlich ganz okay", sagt sie rückblickend. Doch was sie früher elektrisierte, wurde zur Routine und zur Qual. Seit April spielte sie in Europa auf der "LET Access Series", der offiziellen Aufbautour zur renommierten Ladies European Tour.
Obwohl sie die Saison noch zu Ende spielte, war der Entschluss längst gefallen: erst mal Pause. "Ich werde im Jahr 2026 kein Turnier spielen. Warum soll ich mich da durchzwängen, es sollte ein Privileg sein, als Golfprofi unterwegs zu sein und keine Qual, dann ist es nur schade um die Zeit und das Geld", bringt sie ihre Entscheidung auf den Punkt.
Keine Flucht, aber ein klarer Schnitt
Von einem endgültigen Rücktritt will sie aber nicht sprechen. "Ich habe die Hoffnung, dass mir das Golfspielen und die Turniere abgehen, dann werde ich 2027 wieder voll angreifen. Ich möchte wieder dieses Gefühl bekommen, dass ich das machen darf und nicht muss." Ein Satz, der viel über das innere Ringen preisgibt, das dem Entschluss vorausging.
Neustart abseits des Grüns
Und jetzt? Die Vorarlbergerin orientiert sich neu. Nach ihrem Doppelstudium in Biologie und Chemie in den USA ist sie auf Jobsuche. "Ich könnte mir vorstellen, in einem Labor oder in der Lebensmittelkontrolle zu arbeiten, ich bin aber offen für alles", sagt sie. Ein Satz, der zeigt: Der Ehrgeiz ist geblieben, auch wenn er sich neu ausrichtet.
(VOL.AT)
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