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Vom Schottar-Clown zum Schnorrowagglar

Der Schnorrowagglar Hugo Nussbaumer liebt und lebt den Fasching.
Der Schnorrowagglar Hugo Nussbaumer liebt und lebt den Fasching. ©cth
Schnorrowagglar Hugo Nussbaumer im Interview -Hugo Nussbaumer ist ein Urgestein der Dornbirner Narrenabende und wenn es um Fasching geht.
Vom Schottar-Clown zum Schnorrowagglar
Weitere Impressionen vom Narrenabend 2023

Dornbirn. Vergangenen Samstag ging der vierte Narrenabend in diesem Jahr erfolgreich über die Bühne. Das Publikum zeigt sich heuer so begeistert, dass die Dornbirner Fasnatzunft kurzerhand entschloss, zu den bereits angekündigten fünf Narrenabenden, noch eine Zusatzvorstellung zu geben. Durch den Abend führt auch heuer in bewährter Manier „Schnorrowagglar“ Hugo Nussbaumer. Die VN-Heimat traf den begeisterten „Maschgerer“ hinter der Bühne zum Interview.

VN-Heimat: Die Narrenabende haben heuer ja einen ganz besonderen Stellenwert, nach so langer Faschingspause. Wie fällt die Bilanz des „Schnorrowagglars“ bisher aus?

Die Resonanz des Publikums, die vielen Lacher und der Applaus haben uns allen rechtgegeben – der „Narraobad isch hür d´ Hammar“. An Inspiration für die Texte hat es nach so langer Zeit nicht gefehlt und es ging mir eigentlich wie allen anderen, wir wollten einfach endlich wieder auf die Bühne. Bei einer kleinen Generalprobe die immer Anfang Dezember stattfindet, wusste ich, das wird heuer ein echter Kracher.

VN-Heimat: Wie bist du eigentlich zum Fasching bzw. zu den Narrenabenden gekommen und seit wann begeisterst du dich schon für die fünfte Jahreszeit?

Durch Freunde bin ich mit 16 Jahren zum Fasching gekommen. Ich war damals sehr stolz, als ich das erste Mal das Kostüm der Schottar Zunft tragen durfte – ein echter Schottar Clown! Drei Jahre später wurde ich von Karl Idl sozusagen bei einer Feier, bei der viel gesungen und gelacht wurde, entdeckt. Ich wurde daraufhin für die Dornbirner Dreckspatzen engagiert und somit stand ich mit 19 Jahren das erste Mal in der Stadthalle auf der Narrenabendbühne.

VN-Heimat: 2015 hast du als Schnorrowagglar die Nachfolge des renommierten Stiefelma´s Helmut Lecher angetreten. Wie kam es dazu und was bedeutete es für dich in so große Fußstapfen zu treten?

Helmut Lecher wollte sich in die verdiente Narrenpension verabschieden und hat mich daraufhin gefragt, ob ich das Amt übernehmen möchte. Er kannte mich ja bereits, da ich über die Jahre beim Narrenabend in verschiedenen Rollen aufgetreten bin. Ich musste nicht lange überlegen und habe gleich zugesagt, wobei bei meinem ersten Auftritt bin ich dann doch vor lauter Lampenfieber fast gestorben. Das war dann doch noch einmal eine besondere Sache. Mir war aber wichtig, dass ich eine neue Figur schaffe und so wurde der Schnorrowagglar ins Leben gerufen.

VN-Heimat: Was macht für dich die Faszination Fasching aus und woher nimmst du die Motivation für das doch zeitintensive Engagement bei diesem Brauchtum?

Die fünfte Jahreszeit ist einfach etwas ganz Besonderes. Ich finde, man kann im Fasching mit den Menschen viel offener reden. Dabei fällt mir spontan ein Gespräch mit einem Politiker ein, der einmal meinte, wie schön es ist, sich einmal über andere Dinge zu unterhalten, wie alltägliche oft banale Probleme. Fasnat bedeutet für mich kurz gesagt: „Es ist einfach alles nicht so streng.“

VN-Heimat: Zieht deine Familie bei deiner Begeisterung für den Fasching mit, oder gibt es da auch einmal Stress, wenn du in der fünften Jahreszeit so eingedeckt bist?

Also mit Stress ist für mich die Fasnat nie verbunden, denn alles was man gerne tut, macht keinen Stress. Meine Tochter Andrea ist auch seit vier Jahren auf der Narrenabendbühne, das erklärt wohl alles und ich denke somit wird es mit den Nussbaumers beim „Maschgra witor go!“.

VN-Heimat: Abschließend noch die Frage, was das Format der Narrenabende seit fast 50 Jahren nun schon so erfolgreich macht?

Ich denke, es ist einfach das große Ganze. Angefangen vom fünfjährigen Gardemädchen bis zum alten Hasen, der eine Sprechnummer macht, stehen alle mit so viel Freude auf der Bühne und das ist für das Publikum ansteckend. Wir sind auch stolz, dass wir immer wieder neue Leute für Auftritte beim Narrenabend begeistern können, dementsprechend wächst bzw. ändert sich auch das Publikum. Kommenden Freitag, 3. Februar und am Samstag, 4. Februar (Zusatz-Veranstaltung für den guten Zweck) gibt es noch einmal die Gelegenheit, unser diesjähriges Programm zu erleben. (cth)

Zur Person:

Name: Hugo Nussbaumer

Geb.: 13. September 1963

Wohnort: Dornbirn

Beruf: Selbständig

Hobbys: Fasching, Theater, fast alles was mit Sport zu tun hat, außer Schach!

Lebensmotto: Got nid, gits nid und Alles wird gut, solange du wild bist.

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