Wenn heute über prägende Figuren des SCR Altach gesprochen wird, fällt sein Name fast automatisch: Andreas Lienhart. Zehn Jahre trug der gebürtige Grazer das Trikot der Rheindörfler, länger als bei jedem anderen Verein. "Es waren wunderschöne Jahre in Vorarlberg. Ich habe mich immer extrem wohlgefühlt und dort meine größten Erfolge gefeiert“, sagt er rückblickend.
Die magischen Momente
Erfolge, die ihn über 290 Spiele in Liga, Cup und Europa führten. Besonders in Erinnerung blieb ihm die Saison 2016/17. "Dass wir Winterkönig wurden und am Ende Dritter, das war meine stärkste Phase“, erzählt Lienhart. Damals schaffte er es sogar in den erweiterten ÖFB-Kader von Marcel Koller. "Zu einem Einsatz hat es nie gereicht, aber allein der Sprung dorthin, als Spieler von einem kleineren Verein, war sehr schön.“
Ein Datum aber ragt aus seiner Altacher Zeit heraus: der 9. November 2014. "Vor ausverkauftem Haus mit 4:1 gegen Salzburg zu gewinnen, gegen Spieler wie Sabitzer oder Laimer, das war besonders.“ Solche Abende, sagt er, könne man nicht wiederholen. "Das Schöne und manchmal nicht so schöne ist, dass man ein Spiel nur einmal spielen kann.“
Alte Weggefährten, neuer Ehrgeiz
Auch heute noch ist die Verbindung nach Altach intakt. Beim Legendencup in Hard am 20. Dezember läuft der 39-jährige erneut im schwarz-weißen Dress auf, Seite an Seite mit ehemaligen Weggefährten wie Martin Kobras, Hannes Aigner oder Boris Prokopic. Der Ehrgeiz, berichtet er, sei ungebrochen. "Sobald man am Parkett steht, will man gewinnen. Ich war letztes Jahr bei der Premiere schon dabei und ich freue mich darauf, wieder in so einem elitären Kreis auflaufen zu dürfen“, sagt er lachend.
Wieder da, wo alles begann
Nach der Saison 2020/21 zog Lienhart einen klaren Schnitt und beendete seine aktive Laufbahn. Der Außenverteidiger wechselte direkt auf die Trainerbank und wurde Co-Trainer beim TSV Hartberg. Ab März 2023 baute er gemeinsam mit Ex-Torhüter René Swete eine eigene Scouting-Abteilung auf und fungierte parallel als Chefscout.
Der Schritt zurück nach Graz im Sommer 2024 war schließlich mehr als ein beruflicher Wechsel. Nach dem Bundesliga-Aufstieg seines Ausbildungsvereins GAK holten ihn die Rotjacken als neuen Chefscout und Co-Trainer zurück in jenes Umfeld, in dem seine Fußballgeschichte einst begonnen hatte.
Für Lienhart, der heute schwerpunktmäßig als Chefscout tätig ist, bedeutet diese Rückkehr ein Stück Heimat. "Im Scouting lernst du den Fußball noch intensiver kennen, der Fokus liegt stärker auf dem einzelnen Spieler“, sagt er. Gleichzeitig schätzt er die Arbeit auf dem Platz: "Als Co-Trainer musst du die Mannschaft als Ganzes im Blick haben.“
"Man weiß nie wohin die Reise geht"
Die emotionale Bindung bleibt dabei nicht verborgen. "Für mich hat es zwei Vereine gegeben: den GAK, weil ich hier aufgewachsen bin, und Altach, weil ich dort die längste Zeit meiner Karriere verbracht habe.“ Dass beide Klubs mittlerweile Konkurrenten sind, sorgt für eine besondere Dynamik. "Altach bleibt etwas Besonderes für mich. Ich freue mich immer auf die Auswärtsspiele im Schnabelholz.“
Wie weit seine Laufbahn noch führen soll, lässt Lienhart bewusst offen. "Man weiß im Fußball nie, wohin die Reise geht.“ Ein Cheftrainerposten? "Im Moment noch weiter weg, aber ich lege mich nicht fest.“
(VOL.AT)
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