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Vom Liebesbrief zum Pornoheft

Der Jugendclub des Landestheaters erhielt ein ernst zu nehmendes Format.

Sollte Alexander Kubelka, der neue, ab Herbst amtierende Intendant des Vorarlberger Landestheaters, sein Vorhaben, Jugendliche aus den Schulen auf die Bühne zu holen, wahr machen, muss er sich warm anziehen. Die Latte liegt hoch. Am Wochenende präsentierte der bestehende Jugendclub der Institution die neue Produktion. „The killer in me is the killer in you my love” von Andri Beyeler ist beileibe kein 08/15-Teenagerstück. Zwar werden vom Überschwang der Gefühle bis zur Magersucht, vom Liebesbrief bis zum Pornoheft, das am Schul-WC kursiert, bekannte Themen angeschnitten, doch die Form wie die Umsetzung sind sensibel erspürt, zeugen von ernsthaft-kluger Auseinandersetzung und wirken dabei wie locker hingeworfen.

Knisternde Spannung

Regisseur Marcus Harms geht auf die sprachlichen Fähigkeiten seiner Truppe mit Angelina Berger, Marie Fink, Annabelle Grabher, Myriam Grabher, Alexandra Haunschmid, Marika Pfanner, Fritz Pfister, Sebastian Riehm, Carla Schwaderer und Angelina Wolf ein und erzeugt damit nicht nur ein dichtes Stimmungsbild, sondern auch eine schöne, knisternde Spannung. Auch Eltern versäumen etwas, wenn sie sich das entgehen lassen.

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