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Vom Übungszimmer aufs Podium

Thüringen. „Junge Leute brauchen ein Podium, um ihre Fähigkeiten öffentlich unter Beweis stellen zu können“ ist für Direktor Jörg Ortwein vom Landeskonservatorium jede Auftrittsgelegenheit für seine Studenten willkommen.

Seit Herbst 2008 werden Hochbegabungen an Musikschulen im Land und am Landeskonservatorium speziell gefördert. Wie viel Schweiß hinter den gezeigten Leistungen der Studierenden steckt, lässt sich nur erahnen.

„Bis zu vier Stunden Übungszeit muss schon investiert werden“, macht Hans-Udo Kreuels klar. Und dass bei manchem kleinen „Patzer“ an diesem Abend mehr die „blanken Nerven“ als technische Unzulänglichkeiten Schuld sind, versteht sich von selbst. Die jüngste am Podium ist die 14-jährige Gitarristin Jennifer Forster aus Rankweil. Die mehrfache Prima la Musica Preisträgerin studiert bei Michael Buchrainer und zeigt bei Diabelli, Turinga und einer Buchrainer-Komposition für ihr Alter eine bereits reife Gitarrentechnik.

Mit Sebastian Reis und Elena Schneider stehen zwei hoffnungsvolle Geigentalente aus der Klasse von Editha Vogel-Fetz am Podium. Sebastian Reis meistert das „Preludio“ aus der Bach-Partita No.3 in E-Dur mit barockem Esprit und fortgeschrittener Technik. „Paganiniträchtig“ ist die von Elena Schneider gespielte Kadenz von Eugène Ysaye, die sie dem ersten Satz beim Viotti „Violinkonzert Nr. 22“ einfügt und dabei die technischen Herausforderungen mit Doppelgriffreihen überzeugend angeht.

Die Cellistinnen Julia Scheuerle und Evamaria Pfanner aus der Klasse Imke Frank schwelgen bei Haydns 1. Satz für „Cello und Klavier C-Dur“ und Tschaikowsky –Variationen über ein Rokoko-Thema in sonor-singendem Cellosound.

Pilar Pereira am Bösendorfer lässt nicht nur als versierte Begleiterin aufhorchen. Mit drei Schumann-Fantasiestücken und „Images Nr. 1“ von Claude Debussy überzeugt die Pianistin durch markanten Anschlag und impulsiv jugendlichen Zugang zur Romantik.

Eine absolute Bravourleistung bietet Michael Amann am Saxofon. Der Ortwein –Schüler legt mit Stücken von Denissow und Iturralde die musikalische Latte für seine 17 Jahre absolut an den musikalischen Plafond und rechtfertigt den Begriff „Förderklasse“ und all die damit verbundenen Anstrengungen eindrucksvoll.

Hronek

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