Das sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), bevor er am Freitagabend weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ankündigte. "Die Situation hat sich verschärft, insbesondere im Iran, auch in Südkorea und in einigen Regionen Italiens."
Deshalb wird es zunächst keine Direktflüge mehr in den Iran, nach Südkorea und zu den norditalienischen Flughäfen Mailand und Bologna geben. Weiters wurden auch punktuelle Gesundheitschecks an den österreichisch-italienischen Grenzübergängen verfügt, wie Kurz bei einer Pressekonferenz ankündigte.
Atteste bei Einreise verlangt
Außerdem werden von Drittstaatsangehörigen, die aus bestimmten Gegenden Chinas, aus dem Iran und Südkorea einreisen wollen, Atteste von Ärzten verlangt, die bestätigen, dass der Betreffende keine Infektion mit dem Coronavirus hat, erläuterte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Die Maßnahmen treten mit kommender Woche in Kraft, ergänzte Kurz. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) betonte die enge Kooperation zwischen Gesundheitsbehörden und der Polizei, die die Aufgabe habe, die Behörden bei den Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus zu unterstützen.
Anschober, der am Freitag beim Gesundheitsministerrat der EU in Brüssel war, sprach von einer "schwierigen Situation, dass die Zahlen in Südkorea und Iran eine drastische Steigerung erfahren, und auch in der Lombardei sehr ernst zu nehmende Zunahmen zu verzeichnen sind". Weltweit gebe es mittlerweile 101.000 bestätigte Fälle und man gehe von einer erheblichen Dunkelziffer aus.
Mehrere Schulsperren
Einige neu in Österreich getestete Fälle bzw. Verdachtsfälle hatten indes Schulsperren bzw. Klassenisolierungen zur Folge. Dazu zählte etwa die Volksschule in der Galileigasse in Wien-Alsergrund, die aus Sorge am Freitag gar nicht erst geöffnet wurde. Weil zwei Lehrer wegen des Verdachts auf Coronavirus getestet wurden, wurde bis zum Vorliegen der Ergebnisse die Einrichtung geschlossen, sagte ein Sprecher des Gesundheitsstadtrats Peter Hacker. Von der Vorsichtsmaßnahme sind rund 200 Schüler und 35 Lehrpersonen betroffen.
Auch die International School Carinthia in Velden (Bezirk Villach-Land) ist wegen des Coronavirus am Freitag vorsorglich geschlossen geblieben. Wie die Schule auf ihrer Homepage mitteilte, handelte es sich dabei um eine reine Vorsichtsmaßnahme - eine Lehrerin hatte nämlich Kontakt mit der Kärntner Coronavirus-Patientin, deren Erkrankung am Donnerstag bekanntgegeben wurde.
Nachdem ein Schüler des Lycee Francais de Vienne positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurde, bleibt auch diese Privatschule ab kommendem Montag für 14 Tage geschlossen. Die Maßnahme sei im Einverständnis mit der französischen Botschaft sowie in Koordination mit den österreichischen Gesundheitsbehörden erfolgt, informierte die Privatschule in Wien-Alsergrund auf ihrer Website.
Fall an Gymnasium in Stockerau
Am Gymnasium Stockerau (Bezirk Korneuburg) wurde ebenfalls ein Mädchen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Mitschüler in der Klasse der Infizierten und Lehrer befanden sich nach Angaben aus dem Büro von Niederösterreichs Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) vom Freitag in häuslicher Quarantäne. Sollten Symptome auftreten, würden sie ebenfalls getestet. Die Behörden in Österreich haben aber dennoch noch keine generelle Schließung der Schulen beschlossen.
Operationen abgesagt
Die AUVA reagierte am Freitag auf die gestiegenen Infektionen mit dem Coronavirus und damit verbundener Engpässe im Spitalsbereich. Erste Operationstermine, bei denen keine Dringlichkeit gegeben ist, wurden abgesagt. Betroffen sind AUVA-Spitäler im gesamten Bundesgebiet, erklärte eine Sprecherin auf APA-Anfrage. Die stetige Zunahme von an Covid-19-Erkrankten bzw. Verdachtsfällen hatte zuletzt in einigen Krankenhäusern zu einem Mangel an Schutzmasken, sterilen Handschuhen und Desinfektionsmitteln geführt.
Liveblog zum Coronavirus
(APA)
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