Seit gestern, Mittwoch, 12. März, erinnert eine mit Hilfe der Stadt Wien neu errichtete Statuette an den großen Theatermann. Die Büste wurde nach der Restaurierung mit einem Sockel versehen und ist nun auf dem Rasenstück vor dem Theater an der Station der Linie 49 aufgestellt. Direktor Michael Schottenberg und der kaufmännische Geschäftsführer des Volkstheaters Thomas Stöphl gedachten am Mittwoch am neu errichteten Denkmal Beers mit einem Bukett roter Rosen.
Als die Nazis in Österreich einmarschierten kam Rudolf Beer als “¾ Arier” in Bedrängnis. Am 23. April 1938 wurde er während der Vorstellung “Richter von Zalamea” (das Berliner Schillertheaters gastierte mit der Calderon-Nachdichtung des Nazi- Autors Wilhelm von Scholz im Theater in der Josefstadt) aus einer Loge von dem damaligen kommissarischen Leiter des Theaters Robert Valberg und dem NS-Betriebszellenleiter Erik Frey nach draußen gebeten. Er sollte zur Einvernahme in die Josefstädterstraße 39. Von dort wurde Beer von Nazi-Schlägern in Richtung Höhenstraße gefahren. Im Wienerwald warfen sie den schwer misshandelten Mann aus dem Auto. Beers Vertrauter, der Schauspieler Harry Fuss, erzählte, dass Freunde den schwer depressiven Beer rund um die Uhr betreuten, weil sie Selbstmord befürchteten. Es gelang ihm aber trotzdem: in seiner Wohnung am Lerchenfelder Gürtel 46 drehte er am 9. Mai 1938 den Gashahn auf. (RK)
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