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Volksbanken wollen BAWAG

Neben Wiener Städtischer, Erste Bank, Generali und Raiffeisen haben auch die Volksbanken Interesse an der zum Verkauf stehenden Gewerkschaftsbank BAWAG.

Auch aus der Bank Austria soll es immer noch Ambitionen geben, falls das Österreich-Geschäft der UniCredit einmal verselbstständigt würde.

Franz Pinkl, Chef der Österreichischen Volksbanken AG (ÖVAG), bekräftigte am Montag sein Grundsatzinteresse an der Gewerkschaftsbank. Die BAWAG sei viertgrößte Bank Österreichs und man gehe davon aus, dass sie ihre Schwierigkeiten überwindet, so Pinkl heute bei seiner Bilanzpressekonferenz.

Interessant wäre das starke und strategisch bedeutsame Retailnetz der BAWAG P.S.K. (u.a. über die Postämter) und die Möglichkeit, Marktanteile dazuzugewinnen. Anders als andere Banken hätte die Volksbank Gruppe bei einer solchen Transaktion in Österreich auch kein Kartellproblem, so der ÖVAG-Vorstand.

Auch hätte die ÖVAG kein Problem, wenn der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) mit einer kleineren Beteiligung als Aktionär erhalten bliebe, so Pinkl.

In der Volksbanken AG geht man davon aus, dass eine zukünftige weitere ÖGB-Beteiligung in der Gegend von zehn Prozent liegen könnte, um weitere symbolische und moralische Unterstützung für die langjährige Gewerkschaftsbank zu dokumentieren. Auch eine Mitarbeiterbeteiligung könne ein Thema sein, wurde bestätigt.

Noch aber wäre alles Zukunftsmusik. Es habe noch keinerlei Gespräche gegeben. Der ÖGB will erst in den nächsten Tagen eine Investmentbank mit der Käufersuche für „bis zu 100 Prozent“ der bisherigen Gewerkschaftsbank BAWAG beauftragen. Informierten Kreisen zufolge soll es sich bei dem internationalen Verkaufsberater um Morgan Stanley handeln.

Bei den Volksbankern geht man jedenfalls davon aus, dass der Verkaufsprozess für die BAWAG sehr kurzfristig initiiert werden dürfte.

Bei der Bilanzsumme (54,8 Mrd. Euro per Ende 2005) habe sich die ÖVAG nach der Investkredit-Übernahme im Geschäftsvolumen zuletzt bis auf etwas über eineinhalb Mrd. Euro an die bisherige Nummer vier im Land – eben die BAWAG P.S.K. – heran gearbeitet. Spätestens im heurigen Sommer erwartet der Vorstand der ÖVAG, seine Bankengruppe selber auf diesem Rang zu sehen – also die BAWAG überrundet zu haben.

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