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Volksanwaltschaft kritisiert AMS-Algorithmus

Der AMS testet bereits seinen Algorithmus.
Der AMS testet bereits seinen Algorithmus. ©APA
Der sich im Test befindende AMS-Algorithmus erntet von der Volksanwaltschaft viel Kritik. Er würde Frauen, Menschen mit Behinderungen oder Langzeitarbeitslose benachteiligen.
AMS setzt Algorithmus ein

Wer sich arbeitslos meldet wird von einem Computerprogramm bewertet und eingeteilt: Der derzeit im Testbetrieb befindliche AMS-Algorithmus zur Ermittlung der Arbeitsmarktchancen von Arbeitslosen wird von der Volksanwaltschaft kritisch gesehen. Volksanwalt Günther Kräuter fordert nun im Anschluss an die Versuchsphase zur Kategorisierung von Menschen ohne Arbeit eine breite parlamentarische Debatte.

AMS-Mitarbeiter würden Algorithmus kaum korrigieren

“Frauen, vor allem alleinerziehende Mütter, Menschen mit Beeinträchtigungen oder Menschen, die bereits länger Arbeit suchen, befürchten zusätzlich verkürzte Chancen durch Abschläge für diese Lebensumstände”, so Kräuter am Sonntag in einer Aussendung der Volksanwaltschaft. Dass letztlich ohnehin die AMS-Mitarbeiterin oder der AMS-Mitarbeiter entscheide, ist aus seiner Sicht eine “lebensfremde Illusion”.

Studien belegen laut Kräuter, dass solche Computerentscheidungen nur sehr selten von Menschen korrigiert werden. “Vor der definitiven Einführung muss der Algorithmus im Parlament grundsätzlich durchleuchtet werden”, so Kräuter. Es bestehe die Gefahr, dass Vorurteile einzementiert werden.

Am besten würde sich eine “parlamentarische Enquete” mit dem Sozialministerium, dem AMS, Ländervertretungen, Fachleuten, Betroffenen und allen parlamentarischen Fraktionen eignen, so der Kräuter.

(APA/red)

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