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Schweizer lehnen Gehaltsbremse für Spitzenmanager ab

Proteste gegen hohe Managergehälter
Proteste gegen hohe Managergehälter ©Facebook
Die Schweizer haben am Sonntag bei Volksentscheiden dreimal Nein gesagt: Sie lehnten eine Begrenzung von Managergehältern auf das höchstens Zwölffache eines einfachen Arbeiterlohns im jeweils selben Unternehmen klar ab.
Schweiz bittet zur Wahlurne
Volksentscheid über Vignette

Ebenso stimmten die Eidgenossen laut Trendrechnungen gegen die von der Regierung gewünschte Erhöhung der Pkw-Maut um 150 Prozent auf umgerechnet 80 Euro. Gemäss Hochrechnung haben 60 Prozent der Stimmenden die Preiserhöhung von 40 auf 100 Franken abgelehnt. Zur Abstimmung über die Pkw-Maut sagte Walter Wobmann, Präsident des Referendumskomitees zur Schweizer Depeschenagentur: “Das Volk hat klar seine Meinung gesagt. Es ist gegen die dauernde Abzockerei und für eine faire Verkehrsfinanzierung”.

Abgelehnt wurde auch der Vorschlag, Familien einen Steuerabzug zu gewähren, die ihren Nachwuchs zu Hause betreuen und keine Kindertagesstätten in Anspruch nehmen.

Besonders eindeutig fiel die von den Schweizer Jungsozialisten eingebrachte sogenannte 1:12-Initiative durch. Dagegen stimmten laut Hochrechnungen rund 65 Prozent der Referendumsteilnehmer, wie das Meinungsforschungsinstitut gfs.bern mitteilte.

Arbeitgeber begrüßen Entscheidung

Der Präsident des Schweizer Arbeitgeberverbandes, Valentin Vogt, begrüßte die Entscheidung der Eidgenossen. Sie sei Ergebnis eines von den Unternehmern geführten sachlichen Abstimmungskampfes, der die Folgen einer Annahme der 1:12-Initiative aufgezeigt habe. Das Volk wolle zudem nicht, dass der Staat bei den Löhnen mitrede. Juso-Präsident David Roth erklärte hingegen: “Wir sind enttäuscht von diesem Resultat.” Er warf der Wirtschaft vor, das “Nein” mit einer Kampagne der Angstmacherei durchgesetzt zu haben.

Fakten zum Mautsystem

In Europa gibt es unterschiedliche Maut-Systeme. In Ländern wie zum Beispiel Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Polen, Italien und Norwegen zahlen Autofahrer an Mautstellen auf der Strecke oder beim Verlassen der Autobahn. Die Höhe der Gebühr richtet sich meist nach der gefahrenen Wegstrecke. Die Schweiz und manche andere Staaten haben ein Vignetten-System. Einige Beispiele:

ÖSTERREICH: Eine Jahresvignette kostet für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen rund 80 Euro, zwei Monate schlagen mit etwa 24 Euro zu Buche, zehn Tage kosten gut 8 Euro.

SLOWAKEI: Für sieben Tage kostet die Vignette für Autos bis 3,5 Tonnen 7 Euro, für einen Monat 14 und ein Jahr 50 Euro.

SLOWENIEN: Eine sieben-Tages-Vignette ist für 15 Euro erhältlich, für einen Monat kostet sie 30 und für ein Jahr 95 Euro.

BULGARIEN: Die Vignette kostet für sieben Tage für Autos 5 Euro, für einen Monat 13 und für ein Jahr 34 Euro.

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