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Vogelgrippe: Offenbar mehr Infektionen

In Indonesien sind vermutlich wesentlich mehr Menschen an Vogelgrippe erkrankt als bisher bekannt. Grund sei die ungenügende Beobachtung von Infektionsfällen außerhalb der Hauptstadt Jakarta.

Dies sagte Gesundheitsminister Siti Fadilah Supari am Dienstag. In China wächst unterdessen die Besorgnis. Ein Sprecher des Außenministeriums erklärte, es werde alles im Kampf gegen diese „schwere Epidemie“ unternehmen. In China wurden am Dienstag drei neue Infektionsherde der Vogelgrippe gemeldet.

Ein neuer Vogelgrippeherd wurde unterdessen aus Südrussland gemeldet. Im Delta des Stroms Wolga bei Astrachan seien 250 Schwäne am Virus H5 verendet, teilte das Landwirtschaftsministerium in Moskau am Dienstag nach Untersuchungen mit. Der Seuchenherd liege 15 Kilometer vom nächsten Dorf entfernt, dort müsse alles Hofgeflügel im Stall bleiben. Das Wolga-Delta gilt als eine der wichtigsten Brut- und Raststätten für Vögel in Russland. Weitere vereinzelte Seuchenherde gebe es derzeit noch im Gebiet Tambow im europäischen Teil Russlands sowie in den sibirischen Gebieten Tscheljabinsk, Kurgan und Altai, teilte das Ministerium mit.

In Indonesien hat die Regierung seit Juli elf Krankheitsfälle bei Menschen bestätigt, sieben der Erkrankten starben. Mit der Ausnahme von zwei Fällen traten alle Infektionen in der Gegend um Jakarta auf. In der Hauptstadt sei die medizinische Beobachtung besser, erklärte Supari. „Ich fürchte, es gibt darüber hinaus viele Fälle in anderen Regionen, die nicht entdeckt wurden“, räumte der Minister ein. In einer landesweiten Kampagne wolle die Regierung auch mögliche Infektionen „auf Dorfebene“ aufspüren.

Das H5N1-Virus hat seit 2003 in Asien mindestens 67 Menschen das Leben gekostet. Experten fürchten, dass der Erreger mutieren und nicht mehr nur von Tieren auf Menschen, sondern auch zwischen Menschen übertragen werden und eine weltweite Grippe-Epidemie auslösen könnte.

Das chinesische Landwirtschaftsministerium meldete am Dienstag drei weitere Ausbrüche der Vogelgrippe. Rund 175.000 Tiere sollen deshalb getötet werden.

In Bangkok trafen Experten aus elf asiatischen Ländern zu einer viertägigen Konferenz über eine mögliche Vogelgrippe-Pandemie zusammen. Auf der Tagesordnung standen eine Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gesundheitsbehörden, wie die Weltgesundheitsbehörde (WHO) mitteilte.

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