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Vogelgrippe: Für globales Handeln

Im Kampf gegen das auch für Menschen gefährliche Vogelgrippevirus H5N1 hat Kanada die internationale Gemeinschaft zur Hilfe für die besonders betroffenen Länder in Südostasien aufgefordert.

Die Pandemie-Gefahr erfordere „jetzt ein globales Einschreiten“, sagte der kanadische Ministerpräsident Paul Martin am Dienstagabend in Ottawa vor Gesundheitsministern und -experten aus mehr als 30 Ländern.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) forderte ein Frühwarnsystem für Südostasien. China meldete unterdessen den Ausbruch der Vogelgrippe in einer weiteren Region. In einem Dorf in der zentralen Provinz Hunan seien seit Samstag 545 Hühner und Enten der Seuche erlegen, teilte das Veterinäramt der Regierung mit. Die Behörden beschlossen daraufhin, 2.487 weitere Tiere vorsorglich zu töten. Zuvor war die Vogelgrippe bereits in der Ostprovinz Anhui und in der Inneren Mongolei ausgebrochen.

Die EU beschloss am Abend in Brüssel erwartungsgemäß, die kommerzielle Einfuhr von Wild- und Ziervögeln in die Union zu verbieten. Das Verbot soll von der Kommission in den nächsten Tagen noch offiziell in Kraft gesetzt werden. Das Einfuhrverbot gilt zunächst bis Ende November. Außerdem untersagte die EU Einfuhren lebender Vögel aus Kroatien. In Kroatien werde nach entsprechendem Verdacht noch getestet, ob der auch für Menschen gefährliche Virus- Untertyp H5N1 im Land aufgetreten sei.

Erste Untersuchungsergebnisse nach dem Fund von 22 toten Graugänsen im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz ergaben am Abend, dass die Tiere an Ratten- und Mäusegift verendet sind. Der deutsche Landwirtschaftsminister Jürgen Trittin (Grüne) warnte vor Panik. Auch nach den Worten der zuständigen Direktorin bei der WHO, Margaret Chan, besteht vorerst kein Grund zur Panik. Martin forderte Regierungen in aller Welt auf, ihre Mitbürger klar und ehrlich über die Situation und mögliche Gefahren zu informieren.

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