“Wir werden beim Umsatz – unabhängig vom derzeit geplanten zweiten Stahlstandort am Schwarzen Meer -bis 2015 mit Sicherheit auf 15 Mrd. Euro beziehungsweise darüber gehen”, kündigte Konzernchef Wolfgang Eder am Dienstag an. Die Voest soll also “um gut 50 Prozent mehr” Umsatz als derzeit erwirtschaften. Die geplanten Zukäufe dürfen jeweils zwischen 150 und 300 Mio. Euro kosten und zielen auf Unternehmen mit einer Umsatzgröße von 200 bis 500 Mio. Euro jährlich. Die Übernahme des Edelstahlkonzerns Böhler-Uddeholm hatte mit rund 3 bis 3,7 Mrd. Euro deutlich mehr gekostet und muss derzeit verdaut werden.
Dank der Übernahme der (noch) börsenotierten Böhler-Uddeholm hat die voestalpine beim Umsatz im soeben abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/08 (per Ende März) vorläufigen Zahlen zufolge die 10-Milliarden-Euro-Schwelle – wie erwartet – überschritten. Mittlerweile hält die voestalpine über 90 Prozent an Böhler, der nunmehr fünften Konzernsparte neben Stahl, Bahnsysteme, Profilform und Automotive.
Das Squeezing-out, also das Hinausdrängen der Böhler-Uddeholm-Altaktionäre, ist bereits voll im Gange. “Ich gehe davon aus, dass der Prozess Ende August abgeschlossen ist”, erwartet der Voest-Boss. Als nächstes würden zwei Gutachter bestellt – einer von der voestalpine und einer von gerichtlicher Seite. “Die beiden einigen sich auf einen Preis und den zahlen wir dann”, so Eder. Böhler-Uddeholm wird dann vom Kurszettel der Wiener Börse verschwinden.
Der “Bereinigungsprozess werde in den nächsten Monaten abgeschlossen sein” und soll die Automotive-EBIT-Marge bis 2010 von zuletzt rund 6 auf 8 Prozent anheben. Das sei eine Zielsetzung, die realistisch sei, so Eder.
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