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VIVIT-Studie zu Nierenerkrankungen

Eine der beiden Dialysestationen im LKH Feldkirch.
Eine der beiden Dialysestationen im LKH Feldkirch. ©Manfred Bauer
Feldkirch/Tisis. Am „Institut für vaskuläre Forschung" (VIVIT), wurde unter Leitung des ehemaligen Primars Dr. Ulrich Neyer der Abteilung für Nephrologie und Dialyse und dessen Nachfolger Prim. Univ.-Doz. Dr. Karl Lhotta, eine Studie abgeschlossen. Diese befasste sich mit dem Krankheitsverlauf von Nierenkranken vor und während der Dialyse (Blutwäsche). Bilderserie

Prim. Dr. Lhotta zum Ergebnis: „Es gibt spezielle Risikogruppen, bei denen die Vorsorge von Nierenerkrankungen besonders wichtig ist.” Von den zwischen dem Jahr 2000 und 2006 im LKH Feldkirch neu aufgenommenen Dialysepatienten kam ein Drittel erst im Akutstadium zur Dialysebehandlung, sodass wichtige Maßnahmen größtenteils bereits versäumt waren. Bei diesen Patienten war eine deutlich höhere Sterblichkeitsrate, sowie doppelt so lange Krankenhausaufenthalte zu beobachten als bei Patienten, die frühzeitig den Nephrologen (Nierenfacharzt) aufsuchten.
Die Erkenntnis daraus: Die Früherkennung von Nierenerkrankungen und die rechtzeitige Zuweisung der Patienten zum Nephrologen können für die Betroffenen einen entscheidenden Therapievorteil bedeuten. Außerdem entlasten rechtzeitige Maßnahmen das Gesundheitssystem. Bei der durchgeführten Studie zum Krankheitsverlauf von Nierenkranken vor und während der Dialyse am VIVIT am LKH Feldkirch, konnten die Nephrologen besondere Risikogruppen für Nierenerkrankungen identifizieren: Es sind dies insbesondere Diabetiker (Zuckerkranke), Hypertoniker (Hypertonie = Bluthochdruck), Übergewichtige, Raucher, Menschen mit einem atheriosklerotischen Ereignis (Herzinfarkt, Hirnschlag, Durchblutungsstörungen) und Menschen mit erblicher Vorbelastung, wo Nierenerkrankungen in der Verwandtschaft vorkommen. Diesen Risikogruppen raten die Ärzte unbedingt eine Vorsorgeuntersuchung durchzuführen.
Eine erste Diagnose lässt sich rasch mit einem Harntest und einer einfachen Blutbestimmung durch den Hausarzt stellen. Bei Vorliegen einer Nierenerkrankung sollte dann je nach Schweregrad die rechtzeitige Zuweisung zum Nephrologen erfolgen. Damit kann nicht nur das Fortschreiten der Nierenerkrankung sondern auch das Auftreten weiterer atherosklerotischer Zwischenfälle vermieden werden. Die VIVIT-Forschergruppe erwartet sich nun von weiteren Auswertungen der Studie zusätzliche Erkenntnisse für die Behandlung der betroffenen Patienten.
Manfred Bauer

Carinagasse 47, 6800 Feldkirch, Austria

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