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Vitamine können Leben verkürzen

Die oft gepriesene Einnahme von Nahrungsergänzungsstoffen kann unter Umständen schädlich sein. Die Vitamine A und E sowie Betakarotin könnten die Lebenserwartung verkürzen.

Das schreibt der Wissenschaftler Goran Bjelakovic von der Universitätsklinik Kopenhagen mit einigen Kollegen in der medizinischen Fachzeitschrift „Journal of the American Medical Association“.

In einer so genannten Meta-Analyse verglichen die Wissenschaftler die Ergebnisse von 47 anderen Studien mit insgesamt 180.938 untersuchten Fällen. Dabei habe sich gezeigt, dass die Einnahme der Vitamine E, von Betakarotin und des Vitamins A die Sterblichkeit um jeweils vier, sieben und 16 Prozent erhöhten.

Für die Einnahme von Vitamin C konnten nach Angaben der Forscher weder negative noch positive Effekte nachgewiesen werden. Nur bei der Einnahme von Selenium konnte demnach ein verringertes Sterblichkeitsrisiko nachgewiesen werden. Die Schlussfolgerungen widersprächen den Ergebnissen anderer Studien, die eine gesundheitsfördernde Wirkung der genannten Präparate behaupten, schreiben die Mediziner. Angesichts der Tatsache, dass in Europa und Nordamerika zehn bis 20 Prozent aller Erwachsenen Vitamine als Nahrungsergänzungsmittel nähmen, seien die Folgen für das Gesundheitswesen möglicherweise bedeutend. Die Wissenschafter kritisierten die Vitaminhersteller, die mit massiver Werbung die positiven Wirkungen der Präparate betonen.

Für die schädlichen Effekte könnte es nach Ansicht der Forscher unterschiedliche Erklärungen geben. So könne sich die Verminderung freier Radikale im Körper durch die Einnahme der Ergänzungsmittel unter Umständen negativ auf die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers auswirken. Auch würden die synthetisch hergestellten Vitamine nicht wie andere Medikamente streng auf mögliche Nebenwirkungen getestet.

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