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Viktor Juschtschenko zu Besuch in Wien

Der ukrainische Staatspräsident Juschtschenko wird zum Abschluss seines offiziellen Arbeitsbesuches in Österreich am 12./13. Juli auf eigenen Wunsch die griechisch-katholische Pfarrkirche St. Barbara in Wien aufsuchen.

Dies teilte Pfarradministrator Viktor Kurmanowytsch am Freitag im Gespräch mit Kathpress mit. Am Denkmal des ukrainischen Schriftstellers Iwan Franko neben dem Kirchenportal in der Postgasse in der Inneren Stadt werde der Präsident einen Kranz niederlegen.

Die Beziehungen zwischen Unierten und Orthodoxen in der Ukraine sind gespannt. Für die Orthodoxie stellen die Unierten des byzantinischen Ritus ein Instrument der „Unterordnung unter Rom“ dar. Der ukrainische Präsident ist selbst orthodoxer Konfession, er sei aber sehr offen für Kontakte zur unierten Kirche, betonte Kurmanowytsch. Während der „Orangenen Revolution“ vom Dezember 2004 stand auch die unierte Kirche der Ukraine auf der Seite Juschtschenkos. Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn hatte 2003 die Ukraine besucht.

Die Wiener ukrainisch-unierte Kirchengemeinde St. Barbara – die älteste außerhalb des ethnischen Siedlungsgebietes der Ukrainer – geht auf ein Stiftungsdekret von Kaiserin Maria Theresia aus dem Jahr 1776 zurück. Die Barbara-Kirche beherbergte von 916 bis 1949 die Reliquien des heiligen Josaphat, des 1623 in Witebsk erschlagenen Märtyrers und ukrainischen Nationalheiligen.

Die unierte Kirche der Ukraine mit ihren rund fünf Millionen Gläubigen geht auf die so genannte Union von Brest (1595/96) zurück, als die meisten orthodoxen Bischöfe der damals unter polnisch-litauischer Herrschaft stehenden Metropolie von Kiew aus politischen Motiven die Kirchengemeinschaft mit Rom – unter Beibehaltung des byzantinischen Ritus – aufnahmen und die päpstliche Autorität anerkannten. Für die unierten Priester besteht kein Eheverbot.

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