Vignetten gelten länger: Dieses Land reagiert auf Baustellen-Stau-Chaos

Slowenien zieht Konsequenzen aus den aktuellen Verkehrsverhältnissen: Aufgrund zahlreicher Baustellen und daraus resultierender Staus auf den Autobahnen verlängert die Regierung per Gesetz die Gültigkeit aller elektronischen Jahresvignetten um vier Monate. Betroffen sind Motorräder (Mautklasse 1) sowie Pkw und Wohnmobile (Mautklassen 2A und 2B), deren Vignetten am 1. Dezember 2025 noch aktiv sind.
"Diese Maßnahme soll die negativen Auswirkungen der eingeschränkten Durchlässigkeit auf unserem Mautnetz abfedern", teilte die Regierung in Ljubljana nach der Kabinettssitzung mit. Die Rede ist von einer direkten Reaktion auf die "hohen Investitionen in unsere Autobahnabschnitte", die für mehr Sicherheit nötig seien, aber kurzfristig zu Einschränkungen führten.
Die Verlängerung wird vom Autobahnbetreiber Dars automatisch durchgeführt – für die Nutzerinnen und Nutzer entstehen keine zusätzlichen Kosten.
Küstenstraße künftig ohne Vignette
Ein weiterer Beschluss betrifft die slowenische Adriaküste: Die bisherige Schnellstraße entlang der Küste wird ab 2026 zur gewöhnlichen Hauptstraße herabgestuft – mit spürbaren Folgen für Urlauber und Pendler. Damit entfällt dort die Vignettenpflicht für Pkw, Motorräder und Wohnmobile. Grund ist die angespannte Verkehrssituation im Raum Istrien.
Insbesondere auf den Strecken H5 und H6 kam es laut Verkehrsministerium zu einer starken Zunahme des Verkehrsaufkommens. Um die Mautpflicht zu umgehen, nutzen viele Fahrer alternative Routen durch kleinere Ortschaften wie Škofije, Dekani, Izola oder Lucija. Die Folge: überlastete Gemeindestraßen, gefährliche Situationen und sinkende Lebensqualität für die Anrainer.
Die Umklassifizierung der Küstenstraße soll bis zur geplanten Fertigstellung der neuen Schnellstraße "Koper–Dragonja" gelten und tritt mit 1. Jänner 2026 in Kraft. H5 und H6 bleiben weiterhin als sogenannte "optionale Mautstraßen" bestehen – jedoch nur für Fahrzeuge mit über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht, wie etwa Lkw.
"Wir schaffen eine temporäre Entlastung für die betroffenen Gemeinden und stellen gleichzeitig sicher, dass die Abschnitte weiterhin von Dars betreut werden", heißt es aus Regierungskreisen.
(VOL.AT)
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