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Vietnam: Streiks gegen niedrige Löhne

Massenstreiks haben in Vietnam die Produktion mehrerer ausländischer Firmen vorübergehend lahm gelegt. 30.000 Vietnamesen in wilden Streiks gegen niedrige Löhne.

Mehr als 30.000 Menschen hätten in zwölf Fabriken in Dong Nai unweit von Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon) im Süden des Landes die Arbeit aus Protest gegen zu magere Lohnerhöhungen niedergelegt, sagte Huynh Tan Kiet, Sprecher des offiziellen Gewerkschaftsbundes, am Dienstag. Der Disput sei gelöst worden, sagte er, ohne Details zu nennen. Bis auf 1400 seien alle wieder an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt. Die betroffenen Firmen, überwiegend in chinesischer und taiwanesischer Hand, waren für Stellungnahmen nicht zu erreichen.

Die meisten ausländischen Firmen heben die Löhne zum Mondneujahr (Tet), das im Februar gefeiert wurde, an. Manche seien aber äußerst zurückhaltend, sagte der Gewerkschaftsfunktionär. Nach Angaben der Zeitung „Tien Phong“ verdient ein Arbeiter in der bestreikten chinesischen Firma Peaktop, wo Mützen und Taschen genäht werden, 845.000 Dong (40 Euro) im Monat, etwas mehr als der Mindestlohn.

In den vergangenen fünf Jahren haben zahlreiche ausländische Firmen wegen der niedrigen Löhne Fabriken in Vietnam aufgemacht. In der südlichen Provinz Dong Nai arbeiten nach Schätzungen 280.000 Vietnamesen in 540 ausländischen Fabriken. Schon im Jänner 2006 hatten 40.000 Arbeiter in der Gegend wegen zu niedriger Löhne gestreikt. Die kommunistische Regierung führte daraufhin den Mindestlohn von umgerechnet 33 Euro ein.

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