Der Fall um ein vierjähriges Mädchen, das nach einer Zahn-OP in Graz starb, bei der es sich um einen Routineeingriff handelte, schlug hohe mediale Wellen.
Betroffenheit nach dem Todesfall
“Eine solche Komplikation ist selten. Wir Anästhesisten sind auch – wie die Piloten für schwere Zwischenfälle – geschult, sie zu verhindern und zu behandeln. Sie sind auch behandelbar. Aber natürlich macht uns ein solcher Fall auch immer betroffen”, sagte am Dienstag Sibylle Kozek-Langenecker von der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin.
Ähnlich auch der Wiener Intensivmediziner Michael Hiesmayr (MedUni Wien am AKH): “Das Auftreten eines Bronchospasmus gibt es. Es ist ein dramatisches Ereignis an sich. Es ist aber auch selten und endet noch seltener tödlich.”
Komplikationen bei Zahn-OP: Medikamente nicht Ursache
Oft würden dann vorschnell verwendete Narkosemittel als Ursache genannt, so Sibylle Kozek-Langenecker: “Da zeigt man schnell mit dem nackten Finger auf ein Mittel. Dabei sollte man wissen, dass beispielsweise Propofol eingesetzt wird, um eine Relaxierung zu verursachen, also in der Behandlung solcher Spasmen.” Im Endeffekt könne man eine solche Komplikation mit einem schweren Asthmaanfall vergleichen.
Immer gelte es aber, Risikofaktoren auszuschalten. Die Anästhesistin: “Man schaut immer, dass ein Kind vor einem Eingriff mit Narkose zehn bis 14 Tage nicht verkühlt war.” Hier könne es nämlich zu einer stärkeren Reaktivität der Bronchien kommen. Auch bei Kindern mit Allergien sei Vorsicht angebracht. Doch, so die Spezialistin: “Man sollte nie vergessen, dass Hunderttausende Eingriffe ständig ohne jegliche Komplikationen erfolgen.” Diese seien notwendig und würden Menschen helfen, würden sie heilen. “Man muss auch die Relationen sehen,” so Kozek-Langenecker in Bezug auf die unglücklichen Komplikationen bei der Zahn-OP.
(apa/red)
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