Die Zahl der Firmenwagen nimmt in Vorarlberg zu. Im Vergleich zu den ersten drei Quartalen des Jahres 2009 wurden heuer in Vorarlberg um rund 1.500 Pkw mehr auf „juristische Personen“ zugelassenen.
Anteil in Vorarlberg am niedrigsten
Im Bundesländer-Vergleich ist der Anteil der Firmen- und Dienstwagen aber in Vorarlberg mit 38 Prozent am niedrigsten, wie die VCÖ-Untersuchung zeigt. Am höchsten ist der Anteil in Wien mit 66 Prozent, gefolgt von Salzburg mit 56 Prozent. Innerhalb Vorarlbergs gibt es relativ große Unterschieden: Im Bezirk Dornbirn ist der von „juristischen Personen“ angeschafften Neuwagen mit 44 Prozent am höchsten, im Bezirk Bregenz mit 33 Prozent am niedrigsten.
Die VCÖ-Untersuchung zeigt, dass auf ganz Österreich bezogen der Anteil der Firmenwagen vor allem in der Luxus- und Oberklasse hoch ist: In der Luxusklasse wurden heuer rund 77 Prozent der Neuwagen auf „juristische Personen“ angemeldet, in der Oberklasse waren es rund 69 Prozent. Zum Vergleich: Nur knapp 43 Prozent der Kleinwagen werden nicht von Privatpersonen gekauft.
Steuerliche Begünstigung als Grund
Der Grund für die massive Zunahme von auf Firmen angemeldeten Neuwagen sind nicht vermehrte Kurzzulassungen, sondern die steuerliche Begünstigungen für die private Nutzung von Firmenwagen. „Derzeit ist es steuerlich günstiger, ein Firmenauto für die private Nutzung statt einer Gehaltserhöhung zu bekommen. Das ist eine steuerpolitische Absurdität, die auch im Widerspruch zu Österreichs Klimaschutzzielen steht“, betont VCÖ-Experte Gansterer.
Wer als privater Autofahrer etwa mit einem Skoda Octavia (Neupreis 20.000 Euro) 15.000 km fährt, hat Gesamtkosten von rund 5.050 Euro pro Jahr. Wer einen Firmenwagen privat nutzen kann, versteuert nur 3.600 Euro als Sachbezug, die Kosten sind um ein Vielfaches geringer. Weiterer Kritikpunkt des VCÖ: Der Kostenvorteil von Firmenwagen nimmt mit der Kilometerleistung zu. „Die derzeitige Regelung schadet der Umwelt und ist sozial ungerecht. Gutverdienende Manager mit Firmenwagen zahlen fürs Autofahren weniger Steuern als ein Arbeiter oder Angestellter. Diese Ungerechtigkeit sollte mit der kommenden Steuerreform behoben werden“, so VCÖ-Experte Gansterer.
Zwei Drittel fahren mit Diesel
Die VCÖ-Untersuchung zeigt auch, dass zwei Drittel der Firmenwagen mit Diesel fährt. Die Mineralölsteuer auf Diesel ist um 8,5 Cent pro Liter niedriger als auf Benzin. Bei einem Verbrauch von 1.000 Liter Sprit pro Jahr zahlt man für Diesel um 85 Euro weniger Mineralölsteuer als für Benzin. „Dieselabgase sind wegen der Dieselrußpartikel und Stickoxide gesundheitsschädlicher. Allein diese Tatsache sollte zu einer Abschaffung der steuerlichen Begünstigung von Diesel führen“, so VCÖ-Experte Gansterer.
Fast vier von zehn Neuwagen in Vorarlberg sind Firmenwagen
1.1.bis 30.9. 2012: 38 Prozent (4.102 Pkw)
1.1. bis 30.9. 2009: 30 Prozent (2.674 Pkw)
Vorarlberg hat niedrigsten Anteil von Firmenwagen
Wien: 66 Prozent
Salzburg: 56 Prozent
Oberösterreich: 54 Prozent
Steiermark: 47 Prozent
Burgenland: 45 Prozent
Tirol: 44 Prozent
Kärnten: 42 Prozent
Niederösterreich: 42 Prozent
Vorarlberg: 38 Prozent
Im Bezirk Dornbirn ist Anteil von Firmenwagen am höchsten
Bezirk Dornbirn:44 Prozent
Bezirk Feldkirch: 39 Prozent
Bezirk Bludenz: 38 Prozent
Bezirk Bregenz: 33 Prozent
Höchster Anteil von Firmenwagen bei Luxuswagen
Luxusklasse (z.B. BMW 7er Serie): 77,5 Prozent
Oberklasse (zB. Audi A6): 69,4 Prozent
Bus (zB. Citroen Berlingo): 67,6 Prozent
Van (z.B. Citroen C4 Picasso): 56,0 Prozent
Mittelklasse (z.B. VW Passat): 54,7 Prozent
Sportwagen (z.B. Porsche Panamera): 52,2 Prozent
SUV & Geländewagen (zB. VW Touareg): 45,5 Prozent
Kleinwagen (z.B. VW Polo): 42,8 Prozent
(Quelle: Datafact, VCÖ 2012)
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