Vier Ex-Polizisten zu 75 Jahren Haft verurteilt
Die “Skorpione” machten sich der Tötung von 14 albanischen Zivilisten, darunter Frauen und Kindern, zu Beginn der NATO-Luftangriffe gegen das damalige Jugoslawien (Serbien und Montenegro) Ende März 1999 in der kosovarischen Stadt Podujevo schuldig. Das jüngste Opfer war erst zwei Jahre alt. Fünf weitere Kinder überlebten das Massaker und kamen mit Verwundungen davon.
In diesem Fall wurde ein anderer Angehöriger der Sonderpolizei-Einheit im Februar 2006 bereits rechtskräftig zu 20 Jahren Haft verurteilt. Die berüchtigte Sonderpolizeieinheit, die in den 1990er Jahren von der serbischen Geheimpolizei gebildet worden war, und die im Frühjahr 1999 im Rahmen der serbischen Sondereinheit zur Terrorismusbekämpfung, der SAJ, wirkte, wurde nach dem Massaker in Podujevo nach Serbien zurückbeordert.
Das heutige Urteil habe bewiesen, dass es in Serbien keine Unberührbaren gebe, zeigte sich Bruno Vekaric, der Sprecher der Sonderstaatsanwaltschaft für Kriegsverbrechen, nach der Urteilsverkündung zufrieden. Auch Familienangehörige der Opfer, die dem Urteilsspruch beiwohnten, hätten Zufriedenheit bekundet, meldeten Belgrader Medien.
Die Öffentlichkeit hatte über die “Skorpione” erst im Juni 2005 erfahren, als vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal im Gerichtsverfahren gegen den ehemaligen jugoslawischen Staatschef Slobodan Milosevic ein Video vorgeführt wurde, auf welchem die Ermordung von sechs Einwohnern der bosniakischen (muslimischen) Enklave Srebrenica durch die “Skorpione” im Juli 1995 zu sehen war. Zu jenem Zeitpunkt waren die “Skorpione” noch eine serbische Milizeinheit. Vier frühere Angehörige wurden vor zwei Jahren wegen Mordes an muslimischen Zivilisten am Jahorina-Berg bei Sarajevo zu insgesamt 58 Jahren Haft verurteilt.
Im Jahr 1999 hatte die Sonderpolizeieinheit laut offiziellen Angaben 130 Angehörige.
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