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viennacontemporary 2016 lädt zum Kunstkauf in die Wiener Marxhalle

Große Kunstmesse in Wien.
Große Kunstmesse in Wien. ©viennacontemporary: A. Murashkin
Zum zweiten Mal ist in der Marxhalle die viennacontemporary eingezogen und bietet bis Sonntag Gelegenheit zum vielfältigen Kunstgenuss und -kauf. 112 Galerien aus 28 Ländern nehmen heuer teil, bis zu 30.000 Besucher werden erwartet.

Seit der Neuaufstellung der Messe vor fünf Jahren unter dem jetzigen Leitungsteam sowie der Namensänderung mit dem Vorjahr (früher hieß sie Viennafair) habe man einiges erreicht, betonte Messe-Vorstandsvorsitzender Dmitry Aksenov.

“Es war eine Herausforderung. Aber wir wollen jedes Jahr einen weiteren Schritt machen. Anfangs gab es zwar viel Skepsis, mittlerweile aber haben wir die viennacontemporary auf die internationale Landkarte der Kunstmessen gebracht.” Ziel sei es weiterhin, “Wien zum Zentrum eines Austausches von Ideen” werden zu lassen.

“West trifft Ost” in der Wiener Marxhalle

Das Motto “West trifft Ost” wird auch heuer fortgeführt: So gibt es einerseits Schwerpunkte zu “Nordic Highlights” sowie Galerien aus Exjugoslawien und Albanien. Andererseits kann man geografisch noch weitere Wege zurücklegen, sind doch etwa zwei Galerien aus China sowie eine aus Taiwan erstmals in Wien vertreten. “Sie suchen nach neuen Orten, wo sie verstanden werden”, umriss die künstlerische Leiterin der Messe, Christina Steinbrecher-Pfandt. Neuerliche Bestandteile sind die Einzel- und Kooperationsprojekte vereinende Reihe “Solo Expanded” sowie Einzelpräsentationen junger Österreicher (“Zone1”).

Bei Letzteren trifft man etwa auf die reduzierte Formen- und Farbsprache von Sebastian Koch: Der gebürtige Vorarlberger bespielt den Stand der Galerie Krobath mit kleinformatigen Bildern, auf denen er in dunklen Erdtönen oder mit schwarzen Akzenten geometrische Figuren inszeniert. Aber auch den Weg ins Skulpturale sucht der 1986 geborene Künstler. Einige Schritte weiter übersetzt Michael Gumhold bei Georg Kargl Fine Arts Klang in etwas Physisches – zumindest im weitesten Sinn. So konterkariert er eine Miniausgabe eines Schlagzeugs mit etlichen Kronkorken oder garniert eine Skulptur aus Ledertasche und eigenwilliger Stange mit einem kleinen Glöckchen. Bernhard Leitner schlägt in eine ähnliche Kerbe mit “Ton-Sprung, Tafel”, einer klaren Anordnung von 25 Fotografien eines Lautsprechers, auf dem kleine Holzstäbchen zu tanzen scheinen.

Junge österreichische Kunst und mehr

Neben junger österreichischer Kunst können aber auch junge Galeristen reüssieren – allen voran Lisa Kandlhofer, die ihre Galerie erst in der Vorwoche eröffnet hat und sich schon bei ihrer ersten Teilnahme den von der Wirtschaftskammer Österreich vergebenen Preis für den besten heimischen Stand sichern konnte. Sie zeigt Wandzeichnungen und Fotocollagen von Frauke Dannert und empfing dafür ebenso einen Scheck über 5.000 Euro wie die Londoner Fold Gallery, die für den besten internationalen Auftritt gekürt wurde. Wer sich in den kommenden Messetagen diese ausgezeichneten Präsentationen zu Gemüte führen möchte, muss keine langen Wege auf sich nehmen: Beide Ständen liegen direkt nebeneinander.

Komplettiert wird die viennacontemporary von einem umfangreichen Filmangebot, das Olaf Stüber kuratiert hat, etlichen von Kate Sutton organisierten Talks zum zeitgenössischen Kunstgeschehen und neuen Entwicklungen am Markt sowie dem “Collectors Forum”. Für die jüngsten Besucher gedacht ist eine Familienschiene, die sich an 3- bis 12-Jährige richtet: Hierfür konnten Institutionen wie das 21er Haus, die Kunsthalle Wien oder das MAK gewonnen werden, die eigene Programmpunkte gestaltet haben. Erstmals ausgelobt wurde ein Fotografie-Produktionsstipendium, das Artproof sponsert und an Ulrike Königshofer (Galerie Reinthaler) geht.

viennacontemporary bis 25. September

Insgesamt verzeichnet die viennacontemporary heuer einen Zuwachs an Galerien von 99 in den beiden Vorjahren auf 112 Teilnehmer: 34 davon kommen aus Österreich und weitere 24 aus Osteuropa. Den Rest stellen internationale Galeristen. Und übrigens plant man auch im kommenden Jahr mit der Marx Halle als Veranstaltungsort, erklärte Messe-Geschäftsführer Renger van den Heuvel. “Wir wollen aber auch danach hier bleiben. Für uns ist dieser Ort sehr wichtig.” Aksenov hatte unterdessen klare Faktoren für Erfolg definiert: Besucherzahlen, Verkäufe und Medienberichte. “Und alle diese Zahlen wollen wir steigern.”

>> Kunstmesse viennacontemporary von 22. bis 25. September in der Marx Halle, Karl-Farkas-Gasse 19, 1030 Wien. Do und Fr von 11-19 Uhr, Sa und So von 11-18 Uhr.

(APA)

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