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Viele Westösterreicher auf Steuer-CD

©EPA
Auf der brisanten Steuer-CD aus Liechtenstein, die noch im April in Österreich erwartet wird, sollen sich unter den 150 vermuteten Österreichern vor allem Tiroler und Vorarlberger Familien befinden.

Der Westen von Österreich sei überproportional vertreten, berichtet das Magazin “Format” unter Berufung auf deutsche Ermittler. Prominentestes Beispiel soll der aktuell in Ermittlerkreisen kursierende Name Swarovski sein, heißt es in dem Bericht.

Dass der Westen stark vertreten ist, sei keine Überraschung, seien doch Liechtenstein bzw. die Schweiz traditionell die erste Adresse für die Westösterreicher. Der Name Swarovski soll dem Magazinbericht zufolge in der deutschen LGT-Liste mehrfach auftauchen. Das bedeute zwar, dass die Personen LGT-Kunden sind, aber deswegen seien sie noch nicht notwendigerweise Steuerhinterzieher, betont auch das Magazin.

Wer von der Swarovski-Familie konkret aufscheine, ist unklar, einzelne Namen werden von der Bochumer Oberstaatsanwalt nicht kommentiert. Die Familie umfasst mehr als 150 Mitglieder. Ob die österreichische Finanz überhaupt zuständig wäre, steht laut “Format” ebenfalls nicht fest. Denn viele Mitglieder des Industriellen-Clans leben außerhalb Österreichs, etwa in Italien oder der Schweiz. In Liechtenstein etwa sei Swarovski ein angesehener Name, weil dort seit vielen Jahren die zentrale Logistik-Drehscheibe für Konsumgüter betrieben werde.

Auf der den deutschen Behörden zugespielten berühmt-berüchtigten CD mit Kundenlisten aus der LGT Bank aus Liechtenstein sind laut einem Bonner Staatsanwalt nicht nur Kontendaten, Stiftungsurkunden und Vermögensaufstellungen, sondern auch Protokolle von Beratungsgesprächen, E-Mails, Faxe und Telefonnotizen sowie jede Menge Aktenvermerke über Konten bei anderen Banken, wo Schwarzgeldkonten zusammengeführt werden sollten, enthalten.

“Das Datenmaterial ist aus Sicht der Steuerfahndung hervorragend. Die Qualität der Daten, die Österreicher betreffen, wird ähnlich hoch sein”, so der Staatsanwalt laut “Format”. Er rät den betroffenen Personen zur Selbstanzeige. Die Zahl der Selbstanzeigen hat sich in Österreich bis zum Stand 2. April auf 57 erhöht. Den überwiegenden Teil wickelte laut “Format” die Linzer Steuerberatungskanzlei Leitner + Leitner ab. In Österreich sei die Kanzlei bevorzugter Partner der LGT Bank.

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