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Mindestens 22 Tote bei Erdbeben in der Türkei

22 Tote soll es gegeben haben, viele werden noch vermisst.
22 Tote soll es gegeben haben, viele werden noch vermisst. ©AP
Ein schweres Erdbeben hat den Osten der Türkei erschüttert. Mindestens 22 Menschen wurden getötet sowie Hunderte verletzt. Das Beben hatte nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde Afad die Stärke 6,8. Es wurde von rund 400 Nachbeben gefolgt. Die Behörden gehen davon aus, dass noch 22 Menschen unter den Trümmern verschüttet sind.
Erdbeben in der Türkei
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Das Beben hatte sein Zentrum in der Provinz Elazig im Bezirk Sivrice und ereignete sich gegen 21.00 Uhr Ortszeit. Mehrere Gebäude stürzten ein. Retter konnten bisher 39 Verschüttete lebend bergen. Insgesamt seien 382 Menschen in Krankenhäusern behandelt worden, 34 von ihnen auf Intensivstationen, sagte Gesundheitsminister Fahrettin Koca.

Dramatische Aufnahmen

Der Staatssender TRT zeigte dramatische Aufnahmen von Dutzenden Rettern, die schweigend auf dem Dach eines eingestürzten Gebäudes in der 600.000-Einwohner Stadt Elazig arbeiteten. Auch die Rettung einer älteren Frau war auf den Bildern zu sehen - und schockierte Augenzeugen, die sich um das Geschehen versammelten. "Meine Tochter ist auch dort", rief die Frau und deutete auf die Trümmer, aus denen sie eben gezogen worden war. Dann wurde sie mit einem Krankenwagen weggebracht.

Mit speziellen Sensoren hörten Retter die Trümmer nach Überlebenden ab, auch Bagger und Spürhunde seien im Einsatz, sagte ein Retter. Nach Angaben des TV-Senders CNN Türk sind unter den Geretteten mindestens zwei Kinder. Wie der Sender TRT weiter berichtete, konnte auch eine Schwangere lebend befreit werden.

Gefängnis beschädigt

In der benachbarten Stadt Adiyaman wurde ein Gefängnis beschädigt. Die insgesamt 814 Insassen sollen in anderen Haftanstalten in der Region untergebracht werden.

Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte laut Anadolu, es würden alle Maßnahmen getroffen, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten. In einem Tweet wünschte er den Verletzten schnelle Heilung und den Toten die Gnade Gottes. Außerdem habe er mehrere Minister in die Region entsandt.

Aus dem Verteidigungsministerium hieß es, es seien Krisenstellen eingerichtet worden, um Such- und Rettungsmissionen zu unterstützen. Das Militär ließ mitteilen, es stehe bereit, falls seine Hilfe benötigt werde. Die Katastrophenschutzbehörde meldete, sie habe Hunderte Helfer sowie Zelte, Betten und Decken in die Region geschickt.

Reaktionen in den sozialen Medien

In sozialen Medien äußerten sich viele Menschen bestürzt, darunter der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell und der türkischstämmige Fußballer Mesut Özil. "Meine Gebete sind mit allen, die von dem Erdbeben in der Türkei betroffen sind", schrieb der deutsche Ex-Nationalspieler auf Twitter. Borrell sprach dem türkischen Volk seine Solidarität und den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus.

Die Türkei ist besonders erdbebengefährdet. Eines der tödlichsten Beben war eines der Stärke 7,6 im Jahr 1999 mit Epizentrum in Gölcük südöstlich von Istanbul. Damals gab es Zehntausende Verletzte und Tote.

(APA/dpa)

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