Doch die Österreicher befinden sich mit ihrem geringen Interesse an vergangenen und künftigen EU-Erweiterungen in guter Gesellschaft. Wie aus einer aktuellen Eurobarometer-Umrage im Auftrag der EU-Kommission hervorgeht, können 37 Prozent der Europäer kein einziges Land nennen, das in nächster Zeit der Union beitreten wird, verglichen mit 26 Prozent im Jahr 2006.
Befragt wurden im Mai und Juni rund 27.000 EU-Bürger über 15 Jahren. Die EU-Kommission führt das geringe Wissen über künftige und aktuelle EU-Mitglieder nicht zuletzt darauf zurück, dass das Thema derzeit weniger oft in den Medien vorkommt als noch vor einem Jahr. Auch sei für die drei Kandidatenländer, Kroatien, Mazedonien und die Türkei, noch kein genaues Beitrittdatum fixiert worden.
Auf die Frage nach fünf Ländern, die in nächster Zeit Mitglieder der EU werden sollen, kamen immerhin zwei der drei an die Spitze der Nennungen. 37 Prozent der Befragten wissen von den Beitrittsverhandlungen mit der Türkei (in den alten Mitgliedstaaten mehr als in den neuen) und 12 Prozent von Kroatien. Der Kandidatenstatus Mazedoniens ist weiterhin nur 5 Prozent der EU-Bürger bekannt. 11 Prozent der Befragten nannten Bulgarien und Rumänien als potenzielle Beitrittskandidaten, gefolgt von der Ukraine (10 Prozent) sowie Albanien und Polen (je 7 Prozent). Insgesamt seien die mittlerweile beigetretenen Länder aber weniger häufig genannt worden als noch 2006, heißt es in der Eurobarometer-Studie. Das Bewusstsein über die letzten beiden Erweiterungsrunden sei in Österreich und den Niederlanden am geringsten.
Die Österreicher erwiesen sich in der Befragung allerdings als Kroatien-Spezialisten: 48 Prozent nannten Kroatien als Kandidatenland, besser wussten davon nur die Slowenen mit 72 Prozent. Über die Beitrittsbestrebungen der Türkei wissen die Niederländer (66 Prozent) am besten Bescheid, gefolgt von den Schweden (59 Prozent ) und Dänen (55 Prozent).
Die Eurobarometer-Umfrage bescheinigt den EU-Bürgern aber insgesamt geringes Interesse an den Vorgängen außerhalb des eigenen Landes. 54 Prozent der Befragten gab an, dass sie sich nicht dafür interessieren, was in den EU-Nachbarländern passiert – 35 Prozent nicht sehr”, 19 Prozent “überhaupt nicht”. 2006 waren die interessierten Bürger noch mit 51 Prozent in der Mehrheit gewesen. zwischen den Mitgliedstaaten gibt es aber große Unterschiede. So erklärten etwa Griechen (62 Prozent) und Zyprioten (66 Prozent), dass sie Interesse an den Ereignissen in Nachbarländern haben, während sich in Tschechien oder Litauen mehr als 70 Prozent nicht dafür interessieren. In Österreich interessieren sich 59 Prozent nicht für die EU-Nachbarn.
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