Weniger goutiert wurde hingegen Eva Johansson, die sich bei ihrem Staatsopern-Rollendebüt als Brünnhilde neben Applaus auch harsch negative Publikumsstimmen zuzog.
Stephen Gould als Siegfried hinterließ einen blassen Eindruck. Aus dem insgesamt nicht übermäßig überzeugenden Sängerensemble ragte Eric Halfvarson als ausdrucksstarker, stimmsicherer und eigenständiger Hagen heraus. Boaz Daniel als Gunther und Caroline Wenborne als Gutrune blieben unauffällig.
Regisseur Bechtolf hat seine Inszenierungs-Linie konsequent zu Ende geführt. In düsteren, teils surreal-traumhaften, aber wenig abwechslungsreichen Bildern konzentriert er sich bis zuletzt auf die Beziehungen zwischen den Handelnden, ohne eine übergeordnete Interpretation zu bieten. Ein Miniaturwald, grün leuchtende Glaskacheln und stilisierte Räume bestimmen die Szenerie, die am Schluss in einem videoprojizierten Feuerring unterging.
Dieser Kammerspiel-Ansatz passt nahtlos mit Welser-Mösts höchst kontrolliertem musikalischen Zugang zusammen. Das Staatsopernochester wurde durch Richard Wagners Klangwallungen eng und ohne übertriebene Emotion geführt, erst bei Siegfrieds Trauermarsch im letzten Aufzug ließ der Dirigent die Zügel lockerer. Klanglich herausragend, punktete das Orchester dadurch eher mit beeindruckender Präzision als einem intensiven Musikerlebnis.
Der “Ring” hat nun zwar ein Ende, aber noch keinen Anfang: Am 2. Mai 2009 wird mit der Premiere des Vorabends, “Das Rheingold”, der neuinszenierte “Ring des Nibelungen” der Staatsoper endgültig fertig geschmiedet.
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