AA

„Viel Griss um das Elektro-Auto“

In Wolfurt wird der sorgsame Umgang mit Energie groß geschrieben. Immerhin ist man bereits 1998 dem e5 Programm beigetreten und hat seither viele Maßnahmen zum Senken des Energieverbrauchs umgesetzt. 

So ist es auch kein Wunder, dass man sich bereits 2009 entschied ein Elektro-Auto anzuschaffen: damals noch ein „Think“. Mittlerweile ist ein Renault Zoe im Einsatz. Jürgen Kampl, Energiebeauftragter der Gemeinde, ist vom neuen Auto begeistert und diese Begeisterung würde auch vom ganzen Team geteilt: „Es herrscht ein ziemliches ‚Griss‘ um den Zoe“, erzählt er, „auch jene Mitarbeiter, die den alten Think nicht nutzen wollten, nehmen den Zoe gerne in Anspruch.“ Für längere Fahrten ist auch ein klassischer Benziner im Fuhrpark, dieser werde aber weit weniger genutzt.

Gemeindeinterne Fahrten
Die Anwendung in Wolfurt ist klar umrissen. Alle Fahrten innerhalb der Gemeinde-Grenzen werden mit dem E-Auto erledigt. So haben sich seit der Anschaffung des Autos im Juli 2013 über 8000 Kilometer summiert. Die Nutzer gehen dabei quer durchs Gemeinde-Amt und den Bauhof: am meisten ist laut Kampl der Ortschef mit dem Wagen unterwegs. Bürgermeister Chris-tian Natter lebt den Umweltgedanken konsequent, so Kampl. In die Arbeit kommt er mit dem e-Bike und auf Sitzungen geht es dann mit dem Elektro-Auto.

E-Mobilität forcieren
Das sich die Mitarbeiter um das Auto reißen, ist für Stefan Hartmann von den VKW gut verständlich. „Je besser das Auto funktioniert, desto weniger steht es“, erklärt er. Bei neuen Modellen muss man in Sachen Komfort keine Abstriche mehr machen und so sei es verständlich, dass die Mitarbeiter das Auto schätzen würden. Das sei auch in anderen Gemeinden ähnlich, erklärt er. In Wolfurt gab und gibt es auch Überlegungen den Bürgern e-Mobilität zu ermöglichen. Das Auto weiterzugeben ist aber aus rechtlichen und organisatorischen Gründen schwierig. Außerdem stünde das Auto auch kaum zur Verfügung, weil ständig jemand in dienstlichen Angelegenheiten unterwegs sei, so Kampl. Schritte will man aber dennoch setzen und so ist man momentan dabei in Sachen Mobilität mit dem E-Bike einen neuen Service für die Wolfurter zu schaffen.

Gesamtkonzept
Wichtig ist, dass die E-Mobilität als Teil eines Gesamtkonzeptes verstanden wird. Deshalb achten die Mitarbeiter auch darauf Wege in die Arbeit, wenn möglich mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu machen. Das E-Auto ist dann die zweite, nächstbessere Option. Neben dem E-Auto, dass die Gemeindebediensteten nutzen, gibt es noch ein zweites E-Auto, welches der Schulwart der VS Bütze nutzt, der auch in anderen Gemeindegebäuden als „mobiler Hauswart“ für Reparaturen zuständig ist. Im Bauhof, der das E-Auto mitnutzt, gibt es zudem zwei Erdgas-Autos: diese haben mehr Reichweite und im Vergleich zu Benzinern bessere Abgaswerte.

Reichweite kein Thema
Die Reichweite ist für die Gemeinde-Angestellten aber kein Problem, stellt Kampl klar. Auch wenn das Auto den ganzen Tag über gefahren wird, kam es doch noch nie zu Engpässen. „Wer das Auto retourniert, steckt es gleich an“, erklärt Kampl. Auch eine kurze Ladezeit genüge bereits für die Ansprüche der Gemeinde.

Insgesamt zeigt man sich in Wolfurt also zufrieden und betont, dass man noch zwei, drei zusätzliche Autos brauchen könnte. Verbesserungswürdig wäre die Abwicklung der Förderung, die Kommunen und kommunale Betriebe  erhalten. Die Abwicklung über die KPC (Kommunalkredit Public Consulting) sei nämlich auf jeden Fall verbesserungsbedürftig, meint Kampl.

Die Serie „Energie für unser Leben“ ist eine redaktionell unabhängige Serie der VN mit Unterstützung von illwerke vkw.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Energie
  • „Viel Griss um das Elektro-Auto“