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VEU steht vor dem Aus

Rund 15 Millionen Schilling beträgt das Loch in der Kasse der VEU Feldkirch. Nun droht dem Verein nach dem Ausgleich von 1988 eine erneute Insolvenz. [20.03.99]

Der letzte Versuch, noch eine Einigung zwischen Alan Cardwell, der beabsichtigte bei der Erste VEU Feldkirch mit einer Investorengruppe einzusteigen, und VEU-Präsident Günther W. Amann zu erzielen, ist am Freitag gescheitert. „Das Ergebnis ist, daß es keine Zusammenarbeit zwischen Cardwell und der VEU geben wird“, berichtete Sportlandesrat Siegi Stemer, der quasi als Vermittler bei dieser Unterredung dabei war. Über den Inhalt des Gespräches wurde Stillschweigen vereinbart.

Schuldenstand: 15 Millionen


Die Zukunft der VEU ist unterdessen mehr als fraglich. Auf rund 15 Millionen Schillng bezifferte Amann den aktuellen Schuldenstand des Vereines. Der Hauptsponsor der Feldkircher (Erste Bank), der den laufenden Dreijahresvertrag erfüllen will, hat in der Saison 1998/99 bereits Vorauszahlungen getätigt, die demnach in der neuen Saison wieder fehlen werden.


Somit werden bei der VEU dringend Investoren und neue Sponsoren benötigt, um einen möglichen Konkurs oder Ausgleich abzuwenden. Schon im Jahre 1988 schlitterte die VEU in einen 40prozentigen Ausgleich.


„Wir brauchen jetzt Unterstützung von allen Seiten“, weiß Amann. Der Spielbetrieb für das nächste Jahr sei noch nicht gesichert. Für den Start in die neue Saison würden rund zehn Millionen Schilling fehlen. Vom Land und auch von der Stadt Feldkirch wird es auf jeden Fall keine finanzielle Unterstützung geben. Dies haben sowohl Landesrat Stemer, als auch Bürgermeister Berchtold schon des öfteren betont.

Zukunft der Spieler ungewiß


Die Spieler und Trainer wissen über ihre Zukunft ebensowenig Bescheid, wie darüber, wann die ausstehenden Gehälter bezahlt werden. „Es gibt viele Fragen, die schnell beantwortet werden müssen“, macht sich auch Bengt-Ake Gustafsson Gedanken darüber, wie es nun für ihn weitergehen soll, „ich würde gerne in Feldkirch bleiben, aber ich weiß nicht einmal, ob es überhaupt möglich ist“. In Zukunft müssen in Österreich, so der Schwede, realistische Budgets erstellt werden; erst dann könne man entscheiden, welche Spieler man sich leisten könne.


Zu Wort gemeldet hat sich auch Co-Trainer Conny Dorn, der „so wie heuer gewirtschaftet wurde, keine Zukunft“ für den Verein sieht. Unter dieser Vereinsführung würde er keinen Vertrag mehr bei den Feldkircher unterschreiben, meinte Dorn, sondern „nur noch die Abrechnung verlangen“.


In Salzburg werden am Samstag einige Liga-Modelle für die neue Saison diskutiert werden. Von einer Achterliga mit vier österreichischen Vereinen und je zwei aus Ungarn und Slowenien bis zu einer rein österreichischen Lösung ist alles möglich. Gustafsson steht einer reinen Österreich-Liga positiv gegenüber: „Ein Derby gegen Lustenau wäre doch auch interessanter, als gegen Fassa zu spielen.“ Am Sonntag soll in Salzburg ein erster Schritt in Richtung Budgetentlastung der Vereine gemacht werden: Die Anzahl der Transferkartenspieler soll auf acht pro Mannschaft gesenkt werden.


(Bild:Archivbild VN)

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