Auf die Verpackung kommt es an. Was für Konsumgüter gilt, hat für ein in die Jahre gekommenes Gebäude umso mehr seine Richtigkeit. Am Haus der Familie Stadelmann in Alberschwende war der Lack nach vier Jahrzehnten sichtbar ab. Verwitterte Fenster oder rissige Fassaden machten optisch deutlich, dass das im typischen Stil der 60er-Jahre gebaute Objekt dringend ein Facelifting benötigte. Wobei es neben dem äußeren Erscheinen aus energietechnischer Sicht natürlich vor allem auf die inneren Werte ankam.
Deshalb entschieden sich Reinhard (58) und Marlene (56), die im unteren Geschoss wohnen, und Sohn Wolfgang (28), der die obere Etage sein Eigen nennt, für eine Generalsanierung. Innerhalb weniger Monate wurde das 42 Jahre alte Daheim unter der Leitung des Bezauer Holzbauers Dietmar Berchtold in ein modernes Gebäude verwandelt, das mit einer Energiekennzahl von 15 kW/m2 nun sogar Passivhaus-Standard aufweist. Klar, dass es da beim Umbaubeginn ans Eingemachte ging. Die Bude wurde salopp formuliert komplett auf den Kopf gestellt. Um dem Haus ein völlig neues Aussehen zu verleihen, wurden die Balkone auf der Straßenseite geschliff en, das Dachabgetragen und die Schräge gut einen Meter aufgemauert. Dadurch wuchs die Zahl der Quadratmeter. An der Seite in Richtung talwärts ergab sich Platz für einen verglasten Balkon, der ein wenig an den typischen Bregenzerwälder Schopf erinnert. Die Verglasung schützt nicht nur vor Wind und Wetter, sondern sorgt auch für ein heimeligeres Gefühl beim Sitzen. Wir sind nun viel mehr abgeschirmt als vorher, freut sich Marlene Stadelmann, die hier eine herrliche Aussicht aufs Rheintal genießt. Zudem ist die einem Wintergarten gleichende Galerie zu einem beliebten Aufenthaltsort geworden. Die größte dazugewonnene Fläche ergab sich jedoch im Obergeschoss. Weil die Dachschrägen durch den Aufb au wegfielen, wurde die Wohnfl äche deutlich größer. Auch der eigene Installateurbetrieb, der sich im Gebäude befi ndet, profi tiert optisch vom neuen Erscheinungsbild. Reinhard Stadelmann führt das Unternehmen bereits in vierter Generation. Mit Sohn Wolfgang, der berufl ich in die Fußstapfen des Vaters trat, steht der Nachfolger schon parat.
Durch die neue Verpackung und die thermische Sanierung wurde das Haus auch zu einem (energietechnischen) Sparpaket, das sich wohl alle Haus- und Wohnungsbesitzer wünschen würden. Denn die vier Wände wurden dank einer 16 Zentimeter dicken Mineralwolle in eine neue Hülle gesteckt. Und um den Baukörper ruhiger wirken zu lassen, wurde geschindelte Fichte als Outdoor-Bekleidung gewählt. Die kleinen Teilchen verleihen der runderneuerten Heimstätte der Stadelmanns zudem einen modernen Touch.
DATEN & FAKTEN
Zwei-Familien-Haus in Alberschwende,
Marlene und Reinhard Stadelmann mit Wolfgang Stadelmann
Baujahr: 1968
Gebäude: 2 Wohnungen (Marlene und Reinhard wohnen im ersten Stock, Wolfgang im zweiten Stock)
Wohnfläche gesamt: 290 m² ( Büro: 35 m², Wohnung 1. Stock: 140 m², Wohnung 2. Stock: 114 m²)
Grundstück: 1300 m²
Architektur: Dietmar Berchtold, dr Holzbauer, Andelsbuch
Planungszeit: 4 Monate
Bauzeit: 12. März bis 15. Oktober
Energie: Kontrollierte Be- und Entlüftung, 27 m² Solarfläche, Hackschnitzelanlage für die Restenergie (Reinhard Stadelmann 27 kWh/m², Wolfgang Stadelmann 12,3 kWh/m²)
Konstruktion: Das Haus entsprach dem typischen Stil der 60er-Jahre. Bei der Sanierung wurden die Balkone zur Straßenseite hin weggenommen. Ebenso wie das Dach mit seinen beiden ungleichen Schrägen. Um im zweiten Stock Raumhöhe zu gewinnen, wurde mit Ziegel aufgemauert. Der Baukörper ist jetzt ein geradliniger Quader mit drei Geschossen und verfügt über ein Flachdach. Das Büro im Erdgeschoss ist optisch vorgezogen worden und hebt sich auch durch die rote Farbe ab. Es wurde die gesamte Installationstechnik und Elektrotechnik erneuert. Den Innenausbau hat Wolfgang Stadelmann mit viel Eigenleistung durchgeführt.
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