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Vertrauen der Verbände und Sponsoren zurückgewinnen

©Sportservice Vorarlberg
Der Vorarlberger Peter Mennel ist seit 1. Juni Generalsekretär des Österreichischen Olympischen Komitees. Seit seinem Dienstantritt hat der 55-Jährige im ÖOC, das bei seinem Amtantritt in einem sehr zweifelhaften Ruf stand, schon einiges bewegen können.

Die Anfahrt zu Mennels Büro im ÖOC-Haus im abgeschiedenen Oberwaltersdorf lässt so einige Gedanken aufkommen. Die allerdings befassen sich mit der Zeit vor dem Amtantritt des Lingenauers. Die Abgeschiedenheit und Unscheinbarkeit des ÖOC-Hauses lässt Vermutungen zu, dass sich die dunklen Geschäfte des ÖOC unter Mennels Vorgänger in eben dieser Einöde vielleicht unbemerkter bewerkstelligen ließen als vielleicht im Zentrum von Wien.

Dort will Peter Mennel mit seiner Organisation wieder hin. Aus einem einfachen Grund: „Die meisten Sportverbände haben ihren Österreich-Sitz in Wien, wir haben die Pflicht, uns im Zentrum des Sports anzusiedeln, nicht in der Peripherie zu bleiben“, erklärt Mennel den geplanten Rückzug in die Bundeshauptstadt. Verbunden damit ist allerdings ein Verlust beim Verkauf des Hauses in Oberwaltersdorf, der Kaufpreis wird nicht mehr zu erlösen sein.

Die Übersiedlung nach Wien wird das erste sichtbare Zeichen des ÖOC sein, Mennel hat sich zum Ziel gesetzt, „dem Sport zu dienen, deshalb müssen wir zum Sport gehen, mit Funktionären und Sportlern Kontakt haben, deren Sorgen und Nöte kennen lernen. Und dann analysieren, wo wir hilfreich tätig werden können!“

Erste Sportveranstaltungen hat der frühere Direktor der Bregenzer Sparkasse schon besucht. Solche verlässt Mennel mit einem guten Gefühl dann wieder. Denn zum ersten Mal überhaupt lernen die Veranstalter bzw. die Funktionäre einen ÖOC-Generaldirektor überhaupt kennen. Bezeichnend die Aussage eines Verbandsmitarbeiters bei den Austrian Open im Taekwondo: „Schon seit 30 Jahren arbeite ich bei solchen Veranstaltungen mit, aber vom ÖOC habe ich noch nie jemanden gesehen!“ Mit seinem Interesse, mit seiner Anwesenheit sorgt Mennel zweifelsfrei schnell und nachhaltig für einen Imagewandel des ÖOC.

Mittlerweile hat Mennel auch innerbetrieblich umstrukturiert: Seine Mitarbeiter sind angehalten, bei Beschaffungen Angebote einzuholen, sorgfältig mit den Finanzen um zu gehen. „Da haben wir einiges an Sparpotential schon ausgenutzt“, meint Mennel. Auch im Umgang mit den Mitarbeitern gibt es neue Ansätze, Mitarbeitergespräche, Teamsitzungen und ähnliches gehört zur Tagesordnung im ÖOC-Haus. Alles Sachen, die es früher nicht gab.

Erste Erfahrungen bei den Olympischen Jugendspielen in Singapur

Die ersten Olympischen Erfahrungen gab es nun bei den ersten Olympischen Jugendspielen in Singapur. Mit sechs Medaillen und zahlreichen persönlichen Bestleistungen war das TEAM AUSTRIA, welches aus 16 jungen österreichischen Hoffnungsträgern bestand, sehr erfolgreich. „Es waren nicht nur die sportlichen Bestleistungen, sondern auch das Auftreten des Teams war tadellos. Singapur 2010 waren beeindruckende Spiele, deren Erfahrungen wir für die kommenden Olympischen Winter-Jugendspiele 2012 in Innsbruck berücksichtigen werden. Wir werden nun die mit den Fachverbänden begonnen Kommunikation und Zusammenarbeit weiter intensivieren, auch in Hinblick auf die Olympischen Spiele 2012 in London!“

Sponsoren haben wieder Vertrauen

Schnell ist es Peter Mennel auch gelungen, die Sponsoren des ÖOC wieder zu gewinnen. Nach der Aufdeckung der Ungereimheiten der letzten Jahre keine leichte Aufgabe. „Aber es gelingt uns, Seriosität zu vermitteln. Der Zuspruch der Sponsoren ist schnell merkbar besser geworden!“

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