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Verstimmung zwischen Rupp und Alma

Hörbranz - Töne, die spätestens seit der Übernahme von Marke Alma und operativem Alma-Geschäft durch die Privatkäserei Rupp im Jänner d. J. endgültig passè zu sein schienen, waren heute wieder zwischen Rupp und der nach wie vor amtierenden Genossenschafts-Führung der Alma zu hören.

Stein des Anstoßes: Die von der Alma Donnerstag Abend in Bizau abgehaltene Genossenschaftsversammlung und die dort von rund 100 anwesenden Mitgliedern gefassten Beschlüsse.

Wie Genossenschafts-Obmann Reinhard Bechter auf Anfrage bestätigte, hat man sich in Bizau vor allem auf dreierlei verständigt.

0 Im Bregenzerwald wird ein Betrieb für Schnittkäseproduktion und -lagerung errichtet, den Standort für das (laut provisorischer Schätzung) ca. 12 Mill. Euro teure Objekt gilt es noch zu bestimmen. Auch soll hier nicht nur Käse vermarktet, sondern unter neuem Markennamen selbst produziert und vor allem in regionaler Direktvermarktung abgesetzt werden.

0 Unter den 250 Genossenschaftsmitgliedern gibt es (laut Bechter-Einschätzung) an die 50 Austrittswillige, die aber auf mehr Abfindung pochen als das von ihnen erlegte Nominale. Wenn diese bis zum 31. Juli d. J. den Austritt erklären, werden ihre Geschäftsanteile mit dem Achtfachen des Nominales abgefunden.

0 Die Genossenschaft Alma gibt sich einen neuen Aufsichtsrat, der nach Eintragung beim Registergericht einen neuen Vorstand bestellen soll. Wissenswert: Mag. Philipp Nachbaur schied per 30. Mai „freiwillig“ aus dem Unternehmen, um sich in Richtung Finanzbranche neu zu orientieren. Nirgends mehr mit an Bord ist auch der engagierte Schwarzenberger Funktionär Lukas Feurstein: Er kehrte, teils schon länger, dem Alma-Vorstand, der Alpenkäse GmbH (als deren Prokurist) und auch der Sennerei Schwarzenberg den Rücken.

Alma-Übernehmer Dr. Josef Rupp gestern auf unsere Frage, ob diese Vorgehensweise mit ihm zumindest abgestimmt und mit der übergeordneten Rupp-Alma-Strategie kompatibel ist: „Von dieser Alma-Versammlung und den dort mutmaßlich gefassten Beschlüssen höre ich jetzt zum ersten Mal. Da scheint doch das eine oder andere nicht so zu laufen, wie eigentlich per Handschlag vereinbart. Es gibt z. B. eine Abmachung, dass sie selbst Direktvermarktung betreiben dürfen, aber abgestimmt mit unseren Verantwortlichen.“ Wie uns gestern von anderer Seite zu Ohren kam, soll es auch (inoffizielle) Angebote von Alma an Rupp-Kunden geben, den Rupp-Tarif um 10 Cent je Kilo „auszustechen“.

Die Alma verfügt laut Bechter über Mittel von 6,5 Mill. Euro, sobald Willy Hermann Textil die Kaufsumme für das Areal in Hard überwiesen haben wird. Die Differenz auf die 12 Mill. Euro, die der neue Produktions- und Lagerbetrieb im „Wald“ kosten könnte, soll mit Krediten und öffentlichen Förderungen aufgebracht werden.

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