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Verstappen fordert Hamilton in Spa und will WM-Führung

Red-Bull-Pilot Verstappen will in Spa Hamilton fordern
Red-Bull-Pilot Verstappen will in Spa Hamilton fordern ©APA/AFP
Ohne Vollgas ging es bei Max Verstappen auch in der Sommerpause nicht. Der Titel-Herausforderer aus den Niederlanden suchte auf dem Jetski Abwechslung, bevor es ins nächste Duell mit Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton geht. Nach zwei frustrierenden Rennen und dem unverschuldeten Verlust der WM-Führung will der 23-Jährige im Red Bull an diesem Sonntag in Belgien wieder an die Spitze. "Wir werden noch stärker zurückkommen und jedes Rennen hart kämpfen", sagte Verstappen.

Zuletzt war er in Silverstone nach einer Berührung von Hamilton ausgeschieden und hatte in Budapest nach einem von Valtteri Bottas im zweiten Mercedes verursachten Massencrash erneut keine Chance auf einen weiteren Sieg. "Die letzten beiden Rennen waren total scheiße", sagte Verstappen, der auf dem Hungaroring Zehnter wurde. Hamilton profitierte hingegen von einer Disqualifikation Sebastian Vettels im Aston Martin, wurde Zweiter und liegt nun mit acht Punkten vorn.

Vor dem Start der zweiten Saisonhälfte nach vier Wochen Pause auf dem legendären Kurs von Spa-Francorchamps bleibt die Atmosphäre zwischen Branchenführer Mercedes und Ex-Serienchampion Red Bull vergiftet. Red-Bull-Teamchef Christian Horner zeigte sich in Budapest besonders sauer über einen Fehler "wie in einer Formel-Nachwuchsklasse" von Bottas.

Verstappen könnte nach starken fahrerischen Vorstellungen und zwischenzeitlich vier Siegen in fünf Rennen klar führen, doch Hamilton hat weiter alle Chancen auf seinen achten Fahrertitel. Auf der Traditionsstrecke von Spa ist Verstappen noch ohne Erfolg, Hamilton triumphierte bereits viermal - zuletzt im Vorjahr.

Der 36 Jahre alte Brite nutzte die Pause zum Abschalten. "Ich bin die letzten Wochen meinem Handy und den sozialen Medien ferngeblieben, um wieder Energie zu sammeln", schrieb er seinen mehr als 23 Millionen Instagram-Followern. Vorher hatte er lediglich ein paar Bilder aus dem Urlaub geteilt. Ganz entspannt gab sich der Rekordchampion, für den Duelle um den Titel nichts Neues sind. Verstappen befindet sich hingegen zum ersten Mal in so einer entscheidenden Situation.

"Ich fühle mich entspannter", sagte Verstappen in einem Interview des Fachportals "The Race" trotzdem. Um die WM zu fahren, fühle sich "viel besser an", betonte er und ergänzte: "Es ist schön zu wissen, dass man das richtige Auto hat und einfach seinen Job machen muss. Aber dadurch habe ich keinen Extra-Druck." Er habe immer um die Weltmeisterschaft kämpfen wollen, "ich genieße das also sehr".

Verstappens Vorteil ist: Es warten nun zwei Heimspiele. Der im belgischen Hasselt geborene 15-fach Grand-Prix-Sieger darf sich in Spa auf die Unterstützung von bis zu 75.000 - sicher großteils niederländischen - Fans freuen, ehe es in der folgenden Woche zu seinem wirklichen Heimrennen nach Zandvoort geht. Auf dem Kurs in der Nähe von Amsterdam werden Verstappen-Festspiele erwartet. Und sicher eine ziemlich unangenehme Atmosphäre für Hamilton, der unmittelbar vor seinem historischen 100. Rennsieg in der Formel 1 steht.

Nach Siegen steht es in diesem Jahr 5:4 für Verstappen, zwölf von 23 geplanten Rennen stehen noch aus, wenn die Corona-Pandemie das zulässt. Das Duell Verstappen vs. Hamilton sei "einzigartig", sagte Gerhard Berger dem Fachportal "speedweek.com", "mit den zwei Top-Fahrern, den Technikgenies dahinter". Es seien viele "herausragende Fachleute" involviert, "die für eine unglaubliche Ausgangslage sorgen", sagte der ehemalige Formel-1-Fahrer: "Ich wäre nicht überrascht, wenn die Entscheidung erst in Abu Dhabi fallen würde." Dort ist für den 12. Dezember das Saisonfinale geplant.

"Diese Saison ist bisher definitiv eine der intensivsten, an die ich mich in der Formel 1 erinnern kann", sagte Toto Wolff vor dem Rennen in Spa. Laut dem Mercedes-Teamchef befinde man sich in einer guten Position. "Wir führen beide WM-Wertungen an und der W12 scheint nach den Upgrades aus Silverstone und einer ermutigenden Performance in Ungarn besser zu laufen", sagte der Österreicher. "Aber wir wissen, dass noch ein langer Weg vor uns liegt. Diese Saison steckte bisher voller Höhen und Tiefen und es kann noch sehr viel passieren."

(APA/dpa)

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