Die aus einem rumänischen Bergwerk ausgelaufene Giftlauge hat über die Flüsse Theiß und Donau am Montag die jugoslawische Hauptstadt Belgrad erreicht. Der Belgrader Vorort Vinca war seit dem Vormittag ohne Trinkwasser, weil die aus der Donau versorgte Wasserleitung vorsichtshalber abgeschaltet worden war.
Offiziell hieß es in Belgrad zunächst, die Giftmenge liege unter den zugelassenen Höchstwerten. Unabhängige Belgrader Medien berichten dem gegenüber am Montag von Tonnen getöteter Fische, die jetzt entsorgt werden müssten, und von vernichteten Tier- und Pflanzenarten im ganzen Lauf des verseuchten Flusses. Die langfristigen Folgen würden auch für die Wirtschaft verheerend sein, denn viele Menschen leben vom Fischfang, meldete der Belgrader Sender Radio Index.
Die Umweltkatastrophe war vor knapp zwei Wochen durch ein Leck im Auffangbecken der “Aurul”-Goldmine bei Baia Mare im Nordwesten Rumäniens ausgelöst worden. Hochgiftige, zyanidhaltige Lauge war von dort zunächst in die Theiß gelaufen, die auch durch Ungarn fließt.
Wissenschafter warnten bereits, es könne Jahre dauern, bis sich das Öko-System des Gewässers erholt. Die Vergiftung falle in die Laichzeit vieler Fische. Der australische Mehrheitseigentümer der Mine, der Bergbau-Konzern Esmeralda, wies die Verantwortung für das Unglück bisher zurück.
(Bild: APA)
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