Verlust von Cherson große Niederlage Russlands

Der Politikwissenschafter Gerhad Mangott sieht noch eine kleine Rest-Wahrscheinlichkeit, dass es sich beim Abzug der russischen Truppen aus Cherson, um einen Scheinabzug handelt, wie er am Donnerstagabend in der "Zib2" sagte.
Auch Selenskyj warnte vor Gefahren in den von den Besatzern aufgegebenen Gebieten. "Die erste und grundlegende Aufgabe ist die Minenräumung", sagte er. Die Besatzer ließen tausende Blindgänger und Munition zurück. "Ich habe oft Schätzungen gehört, dass die Räumung der Ukraine von russischen Minen Jahrzehnte dauern wird." Noch rund 170.000 Quadratkilometer des Landes seien demnach minenverseucht.
Abzug macht "militärisch Sinn"
Militärisch mache der Abzug der Russen durchaus Sinn, könne aber bis zu zwei Wochen dauern, so Mangott. Moskau wolle den Begriff Rückzug vermeiden, in Wahrheit handle es sich aber, um die dritte große Niederlage der russischen Armee im Ukraine-Krieg.
Das Ostufer des Flusses Dnipro sei weitaus besser zu verteidigen und werde wohl für lange Zeit die Frontlinie darstellen, so der Politologe. Denn wenn es den russischen Truppen nicht gelinge, diese neue Frontlinie zu halten, drohe die Gefahr, dass die Landverbindung zur Krim unterbrochen und der Nord-Krim-Kanal wieder blockiert werde.
"Nicht Zeit für Verhandlung"
An baldige Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien glaubt Mangott nicht. "Es ist nicht die Zeit für Verhandlungen", sagt er, denn beide Seiten wollten zunächst Erfolge am Schlachtfeld erzielen. Daher seien auch diesbezügliche Gespräche beim kommenden G20-Gipfel in Bali nicht zu erwarten, so Mangott.
(APA)
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