Donals Trumps Sicherheitsberater Michael Flynn musste bereits wegen Kontakten zu russischen Regierungsbeamten von seinem Amt zurücktreten. Jeff Sessions könnte jetzt das selbe Schicksal drohen.
Sessions traf russischen Botschafter
Sessions hatte sich während des Wahlkamps zweimal mit dem russischen Botschafter in Washington, Sergej Kisljak, getroffen. Laut “Washington Post”, die sich auf hochrangige Mitarbeiter im Weißen Haus beruft, fanden diese Treffen im Septemer 2016 statt, gerade als US-Geheimdienste eine Einmischung Russlands in den US-Wahlkampf untersuchten.
Und Sessions log über die Treffen
Das eigentlich Brisante an der Sache: Sessions, jetzt Justizminister, hatte die Treffen vor dem US-Senat verschwiegen. Er hatte bei der Anhörung für sein Amt vor dem Senat unter Eid verneint, dass es Treffen zwischen dem Trump-Team und russischen Regierungsvertretern gegeben habe. Jetzt wird vielfach sein Rücktritt gefordert. Neben Pelosi auch von Elizabeth Warren, prominente Senatorin der Demokraten.
Senatorin Pelosi forderte ebenso eine unabhängige, parteiübergreifende Untersuchung möglicher Beziehungen des Trump-Lagers zu Russland. Dem Bericht zufolge wurde Sessions in seiner Anhörung vor dem Justizausschuss des Senats am 10. Jänner explizit von dem Demokraten Al Franken gefragt, was er tun würde, wenn er Hinweise bekäme, dass irgendjemand aus dem Trump-Wahlkampfstab im Verlauf des Wahlkampfs 2016 mit der russischen Regierung kommuniziert habe. “Ich weiß nichts von solchen Aktivitäten”, habe darauf Sessions geantwortet und hinzugefügt, er habe mit den Russen nicht kommuniziert. Sessions’ Sprecherin Sarah Isgur Flores erklärte über Twitter, der Minister habe niemals mit russischen Regierungsvertretern über Wahlkampf-Details gesprochen.
Unbedeutende Unterhaltung und keine Erinnerung
Jeff Sessions war im Februar 2016 zu Trumps Wahlkampfteam gestoßen. Als er sich im Juli und September mit Botschafter Sergej Kisljak getroffen habe, sei er Mitglied des Senats-Streitkräfteausschuss und einer der wichtigsten außenpolitischen Berater Trumps gewesen, berichtete die “Washington Post”. Sessions habe die Unterhaltungen in Bezug auf die Fragen während seiner Anhörung aber als unbedeutend eingeschätzt, berief sich die Zeitung auf Insider. Demnach habe er sich auch nicht im Detail erinnern können, was er mit Kisljak besprochen habe.
Flynn könnte sogar Straftat begangen haben
Trump war bereits während des Wahlkampfs wegen positiver Russland-Äußerungen in die Kritik geraten. Im Februar feuerte er nicht einmal einen Monat nach Amtsantritt seinen Nationalen Sicherheitsberater Michael Flynn, nachdem herausgekommen war, dass dieser mit Kisljak über die im Zuge des Ukraine-Konflikts verhängten US-Sanktionen gegen Russland gesprochen hatte, bevor Trump ins Weiße Haus zog. Damit könnte Flynn sich strafbar gemacht haben.
(Red./APA)
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