Lebhafte Diskussionen bei der fünf Stunden andauernden Sitzung des Regionalforums am Dienstag in Fußach: Landschaftsökologe Wolfgang Suske präsentierte dem Regionalforum die Ergebnisse seiner Untersuchungen der zwei für die Verkehrsentlastung verbleibenden Varianten im unteren Rheintal.
Hohes Planungsrisiko
Laut Suske verfüge die Alternative E neu mit hoher Wahrscheinlichkeit über erhebliche Auswirkungen auf die Natura-2000-Gebiete. Das Risiko, dass diese Alternative nicht den Vorgaben der Europäischen Naturschutzrichtlinien entspreche, sei daher groß. Die Ostvariante CP hingegen hätte mit einer hohen Wahrscheinlichkeit keine erheblichen Auswirkungen auf die Natura-2000-Gebiete. Für beide Alternativen fehlen jedoch noch Daten etwa zum Wasserhaushalt. Diese werden in den nächsten Monaten erhoben und sollen bis zum Sommer vorliegen.
Der Gutachter findet dennoch klare Worte: Die Frage ist: Gibt es Alternativen, die unerheblich sind? Wenn es diese gibt, sind sie immer zu bevorzugen. Und es gibt mit der Variante Ostumfahrung Lustenau höchstwahrscheinlich eine Alternative, die unerheblich ist.
Die Grünen und Naturschützer fühlen sich durch das Gutachten bestätigt. Grünen-Verkehrssprecher Bernd Bösch schlägt eine weitere Alternative vor: Unser Vorschlag ist die Variante P, wie pragmatisch: Eine Verbindung bei St. Margrethen-Höchst und eine im Süden. Wir fixieren uns nicht auf die Streckenführung. Unser Vorschlag wird nun geprüft und der Ostumfahrung gegenübergestellt.
Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer bevorzugt nach wie vor Variante E neu: Man redet vom Lärmschutz und vom Schutz der Vögel nicht aber von den Menschen. Suske will dieses Argument nicht gelten lassen: Die Naturschutzrichtlinie ist keine Richtlinie nur zum Schutz einzelner Arten. Ganz im Gegenteil: Es geht vor allem darum, Ressourcen für künftige Generationen zu sichern.
Reaktionen: Mitglieder des Regionalforums zum Gutachten
Hildegard Breiner, Naturschutz: “Unsere Erwartungen wurden durch das Gutachten bestätigt. Wir begrüßen, dass der Grundwasserhaushalt noch geprüft wird. Falls man die Variante E neu weiter verfolgt, ist es unsere Pflicht, dagegen Einspruch zu erheben.”
Ernst Blum, Bürgermeister Fussach: “Um eine endgültige Beurteilung zur Variante E neu abzugeben, müssen noch weitere Details abgeklärt werden etwa was den Wasserhaushalt betrifft. Für die Bevölkerung heißt es also weiter warten.”
Bernd Bösch, Grünen-Verkehrssprecher: “Dass die Aussagen des Gutachters so klar waren, ist überraschend. Die Variante E neu ist weitgehend erledigt. Es ist sicher für manche enttäuschend, die sich Hoffnungen gemacht haben, dass man durchs Ried kommt.”
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