Peter Natter philosophiert über materiellen Fortschritt als beklemmendes Joch.
(amp) Für ihren Neujahrsempfang haben sich die Blumeneggbürgermeister den Dornbirner Philosophen Peter Natter geholt. “Das braucht Mut”, gratuliert Natter zur Entscheidung. Natter referierte über “Fortschritt und Mensch sein” und zeichnet einen Ist-Zustand im Zeitalter von I-Phone und Internet.
“Die Wirtschaft hat in der Vergangenheit große Fortschritte gemacht, die Ängste der Menschen sind geblieben”, bringt Peter Natter den Begriff “Fortschritt” auf einen Punkt und holt vom Alltagsklischee Beispiele, wie Technik, Geschwindigkeit und materieller Fortschritt die Menschen zunehmend ins Joch spannen. Zitat “Der Faktor Mensch gerät gegenüber den eigenen Produkten zunehmend in Bewegungsrückstand und verkümmert zur Antiquität”. Fortschritt – wie er heute gesehen wird – hält Natter für ein “Auf und Davon”, die Zukunft als Fata Morgana. Das “bewusst Sein” tritt zunehmend in die Verdrängung, weil “Bewusstsein” Zeit braucht, die wir nicht haben, folgert Natter und fordert “Hüten wir uns vor zu viel Zukunft”.
Orientierungslosigkeit
“Am coolsten sind momentan die mit dem geringsten Weitblick” stellt Natter für sich fest und ortet zunehmende Orientierungslosigkeit. Die horizontale Orientierung sei nur auf die Zukunft und nicht auf die Vergangenheit ausgerichtet, die vertikale nicht nach oben (“Was immer wir dort vermuten”), sondern nur populistisch nach unten gerichtet. Die “Verhausschweinung” des Menschen macht sich in allem bemerkbar. Natter zitiert Theodor Adorno: “Alles schreitet fort, nur das Ganze nicht”.
Anregung zum Small-Talk
Natters Überlegungen geben den Besuchern des Neujahrsempfanges im Sunnasaal anschließend beim Small-Talk ausreichend Gelegenheit zur Diskussion. Der Musikverein Thüringerberg umrahmt unter Edith Stuchly musikalisch schmissig das Empfangsgeschehen, Gastgeber Willi Müller lobt die kommunale Zusammenarbeit in Blumenegg – Großwalsertal und erwähnt dabei den Staatsbürgerschaftsverband, die Baurechtsverwaltung und das IAP an der Lutz beispielgebend. Gemeinsam engagierten sich die Bürgermeister Blumeneggs und aus dem Biosphärenpark bei “Weihnacht auf Falkenhorst” für die Initiative “Netz für Kinder”. Der Reinerlös von 3.881 Euro wurde an Hubert Löffler übergeben.
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