Diese Technik könnte laut Studie den globalen Temperaturanstieg um bis zu 0,42 °C senken. Über einen Zeitraum von 76 Jahren könnten auf diese Weise weltweit zwischen 770 und 937 Gigatonnen CO2 langfristig gebunden werden.
Holzreste statt Emissionen
In bewirtschafteten Wäldern, in denen Holz für industrielle Zwecke geschlagen wird, fallen große Mengen an Restholz an – etwa Äste, Schnittreste oder aussortierte Möbelteile. Normalerweise werden diese verbrannt oder verrotten an Ort und Stelle, wodurch CO2 wieder in die Atmosphäre gelangt.
Wird dieses Material jedoch mindestens zwei Meter tief vergraben, bleibt der darin gespeicherte Kohlenstoff über Jahrhunderte im Boden erhalten. Durch den Sauerstoffmangel im Erdreich verlangsamt sich die Zersetzung drastisch – ein natürlicher "Versiegelungsprozess".
Dabei handelt es sich um eine Form der "passiven CO2-Bindung": Es wird verhindert, dass das im Holz gespeicherte CO2 wieder freigesetzt wird. Neue CO2-Aufnahme, wie bei wachsenden Pflanzen, findet dabei nicht statt.
Konkrete Auswirkungen auf das Klima
Die in Nature Geoscience veröffentlichte Studie schätzt, dass diese Methode – weltweit eingesetzt – den Temperaturanstieg um bis zu 0,42 °C bremsen könnte. In einem Szenario für die USA könnten diese bis 2050 CO2-neutral werden, wenn sie zwei Drittel ihres forstwirtschaftlichen Restholzes vergraben würden.
Ist das praktisch umsetzbar?
Die Umsetzung ist technisch anspruchsvoll: Das Vergraben großer Holzmengen erfordert Bagger, fossile Treibstoffe, Personal und Logistik. Dennoch sprechen die Forschenden von einer positiven CO2-Bilanz – insbesondere dann, wenn:
- bestehende Forstinfrastruktur genutzt wird,
- das Vergraben zentralisiert und geplant erfolgt,
- große Mengen an einem Ort verarbeitet werden,
- Maschinen mit erneuerbarer Energie betrieben werden.
Ziel sei nicht die weltweite Anwendung, sondern der gezielte Einsatz in Regionen mit hohem Abfallaufkommen und geeigneter Infrastruktur.
Kein Freifahrtschein für Abholzung
Die Methode soll keine zusätzlichen Rodungen rechtfertigen. Vielmehr bezieht sie sich auf Holzabfälle aus bereits bestehenden Forstbetrieben, die nach ökologischen Standards arbeiten – inklusive Wiederaufforstung und Überwachung.
Was ist über den Vorschlag bekannt?
Forscher der Cornell University schlagen vor, Holzabfälle aus der Forstwirtschaft tief im Boden zu vergraben, um CO₂-Emissionen zu vermeiden.
Welche Wirkung hätte das auf das Klima?
Bis zu 937 Gigatonnen CO₂ könnten laut Studie in 76 Jahren gebunden und die Erderwärmung um bis zu 0,42 °C reduziert werden.
Weitere Informationen?
Die vollständige Studie wurde in der Fachzeitschrift Nature Geoscience veröffentlicht. Weitere Details finden sich auf der Website der Cornell University.
(VOL.AT)
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