Sophie Marceau als Karrierefrau in der Midlife Crisis – Ab Freitag im Kino (Von Birgit Heidsiek/dpa)
Das Spannungsverhältnis zwischen der Kindheit und der Erwachsenenwelt ist ein Sujet, mit dem sich der französische Filmemacher Yann Samuell gerne beschäftigt. Mit spielerischer Freude gelingt es ihm, ein fantastisches, farbenfrohes Universum auf die Leinwand zu zaubern, dem er eine oft unterkühlte Erwachsenenwelt gegenüber stellt. Dabei versteht es der Regisseur, virtuos zwischen diesen beiden Welten zu jonglieren. In “Vergissmichnicht” erschüttert er die Ideale und Wertvorstellungen einer erfolgsorientierten Konzernmanagerin, indem er eine grundlegende Frage aufwirft: Bin ich wirklich die Person geworden, die ich einst werden wollte? Ab 5. August im Kino.
Die gestresste Vertriebschefin (Sophie Marceau), die verbissen mit ihren chinesischen Kunden über Vertragskonditionen feilscht, wehrt zunächst jede Form von Selbstreflektion ab. Ihre Vergangenheit holt sie in Gestalt eines älteren Notars aber ein, der ihr am 40. Geburtstag ein Päckchen mit Briefen überreicht, die sie vor 33 Jahren an sich selbst geschrieben hat.
Die Hauptrolle dieser ungewöhnlichen Komödie hat der Regisseur Marceau auf den Leib geschrieben: Um sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen, kehrt die 40-Jährige an den Ort ihrer Kindheit zurück. In dem malerischen, kleinen Dorf scheint die Zeit still gestanden zu haben. Dort trifft sie auch ihre frühere Liebe wieder, von der sie sich durch den Umzug ihrer Familie einst schmerzlich trennen musste.
In “Vergissmichnicht” setzt sich Samuell auf amüsante und zugleich hintergründige Art und Weise mit den klassischen Fragen der Midlife Crisis auseinander. Dabei werden das Selbstverständnis, die Wahl des Berufes, das Zusammenleben mit dem Partner und der Kinderwunsch auf den Prüfstand gestellt. Samuell hat diesen erbarmungslosen Prozess der Selbstreflektion als ein köstliches, buntes Strategiespiel inszeniert. Mit der federleichten Komödie liefert er zwar keine neuen, tiefgreifenden Lebensweisheiten, sorgt aber durchaus für charmante und erfrischende Kinounterhaltung. (APA)
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