Vergiftete Partygäste: In Drinks war Vorläufer von Liquid Ecstasy
Wie die toxikologische Untersuchung am Dienstag zeigte, handelte es sich bei der verabreichten Substanz um GBL (Gamma Butyrolacton), bestätigte ein Sprecher des Bundeskriminalamts (BKA) der APA einen entsprechenden Vorab-Bericht der Tageszeitung “Österreich”.
GBL wird erst im menschlichen Körper zu GHB umgewandelt und entfaltet dann dieselbe Wirkung wie das bekannte Liquid Extasy.
GBL wird hauptsächlich in der Industrie als Lösungsmittel eingesetzt. Es ist legal erhältlich und gilt folglich nicht als Suchtmittel. Somit ist fraglich, ob die Anklage gegen den 42-jährigen Verdächtigen wegen schwerer Körperverletzung und Drogenbesitzes in beiden Punkten halten wird: “Die Letztentscheidung trifft die Staatsanwaltschaft”, so der BKA-Sprecher.
Der 42-jährige Wiener gab in seinen polizeilichen Einvernahmen an, “mit mehreren Gläsern durch die Runde gegangen” zu sein: “Er hat gesagt, er hat es den Jugendlichen kostenlos angeboten”, berichtete eine Polizeisprecherin am Dienstag.
Edler Spender?
Auf die Frage nach dem Warum habe er erklärt, “damit es ihnen besser geht, um gute Stimmung zu verbreiten”. Der Verdächtige sei Gast dort gewesen und habe nichts mit dem Lokal selbst zu tun gehabt. Die Opfer soll er zuvor nicht gekannt haben.
Die polizeilichen Ermittlungen wurden laut der Sprecherin nach den Einvernahmen des 42-Jährigen beendet und der Akt an die Staatsanwaltschaft weitergegeben. Der Verdächtige wurde auf freiem Fuß angezeigt.
Mittlerweile konnten bereits alle Opfer wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Die drei Männer (19, 25 und 29 Jahre) und zwei Frauen (22 und 27 Jahre) waren am vergangenen Sonntag im Lokal “All iN-Club” am Währinger Gürtel bei der U6 Station Alserstraße bewusstlos zusammengebrochen, weil ihre Getränke mit einem giftigen Wirkstoff versetzt waren.
Zuerst hatten die Opfer angegeben, nichts von den Drogen gewusst zu haben – bei ihren Einvernahmen änderten sie diese Version. Eine 16-Jährige hatte noch später am Sonntag mit Vergiftungserscheinungen selbst ein Spital aufgesucht. Die Betroffene blieb bei ihrer Version, nichts von den konsumierten Drogen gewusst zu haben.
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