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Vergewaltigungsvorwürfe: Neymar sagte vor Polizei aus

Ein Fernsehsender veröffentlichte das Video.
Ein Fernsehsender veröffentlichte das Video. ©Youtube Screenshots
Gut zwei Stunden lang gab der Fußball-Star seine Version von der ominösen Liebesnacht sowie den Vorfällen danach ab. 
Neymar soll aussagen
Neymar am Boden

Brasiliens Fußball-Superstar Neymar (27) hat nach den Vergewaltigungsvorwürfen gegen ihn vor der Polizei in Rio de Janeiro ausgesagt. Der Stürmer des französischen Meisters Paris St. Germain gab kurz nach dem verletzungsbedingten Aus für die Copa America gut zwei Stunden lang seine Version von der ominösen Liebesnacht sowie den Vorfällen danach ab. Neymar war wegen Vergewaltigung und unerlaubter Veröffentlichung intimer Details ohne Einstimmung des vermeintlichen Opfers angezeigt worden.

Neymar fühlt sich durch Zuspruch von allen Seiten geliebt

Beim Verlassen des Polizeigebäudes schwieg der 27-Jährige, der am Mittwoch beim 2:0 im Testspiel gegen Katar eine schwere Bänderverletzung im rechten Fußgelenk erlitten hatte, zu den Vorwürfen und sagte kurz: "Ich möchte mich nur für den Beistand bedanken, für die Botschaften, die ich von allen Seiten bekommen habe. Bei meinen Freunden, Fans, allen, die das Geschehen verfolgen." Er fühle sich deshalb "sehr geliebt".

Auch Neymars Anwältin gab keine Details zum Verhör. "Der Prozess ist streng geheim, aber er (Neymar, d. Red.) hat die Erklärungen gegeben, die notwendig waren", berichtete Maira Fernandes, die sich mit ihrem Kampf für Menschen- und vor allem Frauenrechte in Brasilien einen Namen gemacht hat und deshalb von Neymars Equipe nun ins Verteidigungsteam hinzugerufen worden ist.

Anzeige einer Brasilianerin wegen sexuellen Missbrauchs

Die für Internet-Kriminalität zuständige Polizeigruppe in Rio untersucht ein von Neymar am vergangenen Samstag in Sozialen Netzwerken publiziertes Video mit intimen Bildern von Najila Trindade. Die Brasilianerin hatte einen Tag zuvor in Sao Paulo den Selecao-Star wegen Aggression und sexuellen Missbrauchs am 15. Mai in einem Pariser Luxushotel angezeigt, weshalb dieser Teil des Falles in der für Delikte gegen Frauen in Brasiliens größter Metropole zuständigen Einheit behandelt wird.

Der brasilianische Nationalspieler habe sie bei einem Treffen in Paris geschlagen und zum Sex gezwungen. Die junge Frau hatte Neymar, der für den französischen Meister Paris Saint-Germain spielt, nach eigenen Angaben über das Online-Netzwerk Instagram kennengelernt.

Sie sei dann nach Paris gereist, weil sie Sex mit dem weltberühmten Fußballer haben wollte, sagte sie auf SBT. Neymar habe Flug und Hotel bezahlt. Der brasilianische Nationalspieler habe sie bei einem Treffen in Paris geschlagen und zum Sex gezwungen.

Bei ihrem ersten Treffen sei Neymar aber "aggressiv" gewesen, "ganz anders als der Typ, den ich in den Nachrichten kennengelernt hatte", sagte Trindade Mendes. Sie habe sich trotzdem entschlossen, nicht wegzugehen. "Wir haben angefangen, uns zu streicheln, uns zu küssen, bis dahin war alles gut." Dann habe Neymar angefangen, sie zu schlagen. Sie habe ihn gebeten aufzuhören, er habe sich entschuldigt.

Gewaltsam eingedrungen

Dann habe sie den Fußballer gefragt, ob er Kondome bei sich habe. Als dieser verneint habe, habe sie ihm gesagt, dass sie nicht miteinander schlafen würden. Er habe sie dann aber umgedreht, sei in sie eingedrungen und habe ihr währenddessen heftig auf den Hintern geschlagen. Alles sei "sehr schnell" passiert.

Auszüge des Interviews wurden nur eine Stunde vor einem Freundschaftsspiel zwischen Brasilien und Katar in Brasilia ausgestrahlt. Neymar wurde nach nur 20 Minuten verletzt ausgewechselt.

Privatsphäre verletzt

Der Fußballer hat die Vorwürfe der Frau in einem Instagram-Video zurückgewiesen und den Chat-Verlauf zwischen ihm und der Frau sowie Fotos veröffentlicht. Damit könnte er die Privatsphäre der Frau verletzt haben. Die Polizei lud daraufhin Neymar wie berichtet zu einer Vernehmung vor.

Die Anwälte des Mittelfeldspielers von Paris Saint-Germain hatten zuvor Angaben der früheren Anwälte der Frau zurückgewiesen, Neymars Vertreter hätten sich um ein Treffen wegen einer finanziellen Abfindung bemüht. Stattdessen hätten die damaligen Anwälte der Frau ein Treffen am 29. Mai initiiert, bei dem es zu keiner Einigung gekommen sei. Später wechselte das Model seine Anwälte.

(APA)

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