"Vereine im Fokus": Kein Wettkampf - nur Miteinander

Die Wolfurter Pfadfinder bewegen sich international und integrativ.
Wolfurt. Wer die Wolfurter Pfadfinder nicht kennt, kennt zumindest ihr Pfadiheim. Es ist ein Vorzeigeobjekt, ein Niedrigenergie-Gebäude, auf 341 Quadratmetern, absolut Behindertengerecht und mit Solaranlage ausgestattet, die das Gebäude mit Warmwasser versorgt und Heizungsunterstützung bietet. Das alte Pfadiheim der Wolfurter fiel den Flammen zum Opfer, vor fünf Jahren wurde schließlich das neue, weinrote Gebäude an der Dammstraße errichtet. “Wir fühlen uns hier sehr wohl, das Heim ist ein großes Glück. Wir haben nicht nur tolle Räume sondern auch eine riesige Wiese und Außenanlagen”, freut sich Gruppenleiterin Sandi Fischer. Mit “wir”, spricht Sandi Fischer die 100 Kinder und Jugendlichen an, die das Pfadiheim mehrmals wöchentlich bevölkern. Von sechs bis neunzehn Jahre sind sie alt und aufgeteilt – wie bei de Pfadfindern üblich – in Wichtel und Wölflinge, Guides und Späher, Caravelles und Explorer und Ranger und Rover. Eines unterscheidet die Pfadfinder Wolfurt allerdings von den meisten anderen Gruppen.
Schwerpunkt: Integration
“Wir haben bei unseren Gruppe auch noch zusätzlich eine PWA. PWA steht für “Pfadfinder Wie Alle”, das ist eine Gruppe mit 20 geistig und körperlich behinderten Menschen”, erklärt Fischer, die seit 20 Jahren Gruppenleiterin ist und selbst seit dem sechsten Lebensjahr bei den Pfadfindern mitmischt. Die PWA macht fast alles, was die anderen Pfadis auch machen. Lieder singen, gemeinsam basteln und kochen, zusammen feiern – jeder nach seinen Möglichkeiten. Integration ist ein großes Stichwort bei den Wolfurtern. Gerade bereiten die elf Mädchen, die Caravelles, eine gemeinsame Gruppenstunde mit den PWA vor. Die 13 und 14jährigen Mädchen basteln an einer Stunde unter dem Motto der “Internationalität”. “Es wird ein Quiz über die Welt geben, Lieder in anderen Sprachen werden gesungen und Internationale Gerichte gekocht”, verrät Fischer.
Höhepunkt: Pfadilager
Die Aktivitäten der Pfadfinder sind vielseitig. Soziale Arbeit, gemeinsame Feste, Engagement in der Gemeinde. Die Internationalität spielt eine wichtige Rolle. Menschen aus anderen Nationen kommen zu den Pfadfindern um über ihr Land, die Traditionen und Gepflogenheiten zu berichten. Ein Höhepunkt im Jahr ist immer das Pfadilager und auch hier ist Internationalität von Bedeutung. Pfadfinder von Fern und Nah kommen zusammen und die gemeinsame Sprache ist Englisch, was für die Kinder und Jugendlichen auch im Alltag von Nutzen sein soll. “Und auch sonst kann man von den Pfadfindern sehr viel mitnehmen, es ist einfach eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Das tolle bei uns ist – niemand braucht ein bestimmtes Talent, jeder kann einbringen was er hat und wird danach gefördert. Es ist kein Wettkampf wie im Sport, wir sind eine Gemeinschaft und das Miteinander steht im Vordergrund”, so Fischer abschließend. LAI
Info: Wer Interesse an den Wolfurter Pfadfindern hat, kann zu den Pfadfinderstunden im Pfadiheim Wolfurt vorbei kommen. Genauere Informationen gibt es unter http://www.pfadfinder-wolfurt.com/. Die Wolfurter Pfadfinder sind auch auf Facebook vertreten.
“Vereine im Fokus” – die Zahlen:
1967 wurden die Wolfurter Pfadfinder von Norbert Mittersteiner, Josef Mangler und Bertram Thaler gegründet
100 Kinder und Jugendliche sind bei den Wolfurter Pfadfindern
6 Jahre sind die jüngsten Pfadfinder
20 Leute sind in der PWA (Pfadfinder Wie Alle) Gruppe
20 Betreuer kümmern sich um die Wolfurter Pfadis
“Vereine im Fokus” – Umfrage: Wie bist du zu den Wolfurter Pfadfindern gekommen?
Eine Freundin war mit dabei und so bin ich vor zwei Jahren auch dazu gegangen. Ich mag ganz besonders das Pfadi-Lager und natürlich die gute Gemeinschaft, die wir haben. (Laura, 14 Jahre)
Ich bin auch durch eine Freundin dazu gekommen, die hat mir gesagt es ist sehr toll bei den Pfadfindern. Jetzt bin ich schon fünf Jahre mit dabei und am liebsten mag ich das Lager und die Gruppenstunden. (Verena, 14 Jahre)
Meine Mama und mein Papa sind selbst Pfadfinder und da war es klar, dass ich auch zu den Pfadis gehe. Seit sechs Jahren bin ich jetzt schon hier und ich mag am liebsten, dass man miteinander redet, Spiele macht und kocht. (Melanie, 13 Jahre)
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