AA

Verein gegen Tierfabriken zeigte Vorarlberger Rinderbetrieb an

Schlimme Zustände in einem Vorarlberger Rinderbetrieb.
Schlimme Zustände in einem Vorarlberger Rinderbetrieb. ©VGT
Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat am Mittwoch Anzeige gegen einen Rinderbetrieb im Bezirk Bregenz erstattet.
Schlimme Zustände im Rinderstall
NEU

Im Bezirk Bregenz sind alarmierende Zustände in einem landwirtschaftlichen Betrieb ans Licht gekommen. Tierschutzaktivisten haben Missstände dokumentiert, die auf das Leiden einer großen Gruppe von Rindern hinweisen.

Es wird berichtet, dass eine erhebliche Anzahl von Muttertieren, Kälbern und Mastrindern in engen Stallungen gehalten wird, wo sie auf ihren eigenen Exkrementen leben müssen. Die beengten Verhältnisse und der Zustand des Bodens geben Anlass zur Besorgnis. Aufgrund der hohen Anzahl von Tieren ist es für sie kaum möglich, sich frei zu bewegen oder sich voneinander zu trennen.

Hornverletzung

Ein weiterer Aspekt, der kritisiert wird, betrifft die Futterversorgung. Die Tiere müssen offenbar ihren Kopf durch enge Metallstäbe zwängen, um an das Futter zu gelangen. Es besteht die Vermutung, dass diese Futtervorrichtungen für die Tiere nicht angemessen sind. Ein schweres Hornverletzung bei einem Tier wirft Fragen auf, ob diese Einrichtung möglicherweise dafür verantwortlich ist.

Zudem wurde auf eine hohe Anzahl von landwirtschaftlichen Geräten im Betrieb hingewiesen, während die Zustände der Rinder offenbar vernachlässigt werden. Anrainer haben wiederholt Bedenken bei der Bezirkshauptmannschaft geäußert.

Nachdem der VGT anonymes Foto- und Videomaterial gesichtet und ausgewertet hat, wurde am Mittwochmorgen eine Anzeige bei der Bezirkshauptmannschaft Bregenz eingereicht. Die Anzeige beinhaltet Vorwürfe wie die übermäßige Tieranzahl, das Fehlen von trockenen Liegeflächen, vernachlässigte Klauenpflege, ungeeignete Fütterungseinrichtungen, mögliche Mangelernährung, Hornverletzungen und die Verwendung von Stachel-Nasenringen zur Verhinderung des gegenseitigen Besaugens.

David Richter, Campaigner des VGT, äußerte seine Besorgnis: "Die Tatsache, dass diese Rinder unter solch schwierigen Bedingungen leben müssen, ist traurig und unwürdig. Es stellt eine Herausforderung für unsere Gesellschaft dar, dass wir solche Umstände zulassen und die Behörden bisher scheinbar nicht eingeschritten sind, obwohl es wiederholt Meldungen aus der Bevölkerung gab. Wir fordern eine umgehende Kontrolle und Maßnahmen seitens der Bezirkshauptmannschaft Bregenz, um die festgestellten Missstände anzugehen."

"Keine akzeptable Lebensqualität"

Sandy P. Peng, eine lokale VGT-Aktivistin, betonte die Dringlichkeit einer Überarbeitung des Kontrollsystems, um solche Zustände in der Zukunft zu verhindern. "Die Rinder in diesem Betrieb erleben keine akzeptable Lebensqualität, sie leiden unter Vernachlässigung und müssen unter unwürdigen Bedingungen leben. Die bereits mehrfach gemeldeten desaströsen Zustände erfordern eine umfassende Neubewertung des Überwachungssystems."

Die Enthüllung hat die Diskussion über den Tierschutz in der Landwirtschaft erneut entfacht. Die öffentliche Aufmerksamkeit richtet sich nun auf die Reaktion der zuständigen Behörden und mögliche Schritte zur Verbesserung der Situation der betroffenen Tiere.

(VOL.AT)

  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Verein gegen Tierfabriken zeigte Vorarlberger Rinderbetrieb an