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Verdammt nah am Brandherd

Der Vorarlberg-Beitrag in der Kulturhauptstadt Linz ist knapp den Flammen entkommen.

Bei der Eröffnung in der Neujahrsnacht war es eiskalt. Die Betonporsche-Reihe von Gottfried Bechtold – der erste Kunstexport aus Vorarlberg in der Kulturhauptstadt Linz – glänzte am Tag darauf beim Museum Lentos in der weißen Jännersonne. Weiteren Vorarlberger Teilnehmern am Kulturhauptstadtprogramm wurde hingegen wesentlicher heißer als erwünscht. „Aber alles nicht so schlimm“, gab der Künstler Edgar Leissing Entwarnung. Am Dienstagabend wurde die Ausstellung mit Arbeiten von Mitgliedern der Vereinigung „Kunst.Vorarlberg“ in einem Trakt des Kulturzentrums Ursulinenhof eröffnet, am Mittwoch kam es, wie berichtet, zu einem Brand. Gestern kam dann die erleichternde Meldung – die Exponate blieben heil, die Ausstellung soll in wenigen Tagen wieder zugänglich sein. Zustande gekommen ist die Schau über ein Austauschprojekt, in dessen Rahmen bereits Arbeiten von oberösterreichischen Künstlern in Feldkirch präsentiert wurden.

Brückenfunktion

Das große Thema Brückenschlagen gibt Oliver Bischof mit einer Holzskulptur vor. Formal verweisen die Einzelmodule, die eine Brücke ergeben, auf die klassische Moderne, doch auch die Struktur des Materiales Holz wird hier thematisiert. Ein Effekt, den Ch. Lingg in seinen Mischtechniken aufgreift, während May-Britt Nyberg Chromy mit filigran-humorvollen Drucken besticht und sich Edgar Leissings manieristisch dick aufgetragene Körper in Auflösung befinden. Alois Galehr widmet sich wieder klassischen Themen, wenn er der Materialstruktur von Karton, den er zu Skulpturen schichtet, mit Hilfe von Farbspuren Bildhaftes verleiht. Die lebhafte Präsenz junger Kunst aus Vorarlberg soll in Linz in wenigen Tagen wieder erlebbar sein.

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