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Verdächtige der Roma-Morde in Ungarn verhaftet

In einem Pub in der nordungarischen Stadt Debrecen sind in der Nacht auf Freitag fünf vermeintliche Täter der Serien von Übergriffen auf Angehörige der ungarischen Roma-Minderheit gefasst worden. Die Festnahme erfolgte durch eine Sondereinheit des Nationalen Fahndungsbüros, bestätigte der Landespolizeipräsident Jozsef Bencze am Freitag in Budapest.

Verschiedenes Beweismaterial begründe den Verdacht, wobei sich vier der fünf Tatverdächtigen bereits in Haft befänden. Die Verdächtigten seien zwischen 28 und 42 Jahren alt und Einwohner von Debrecen. Der Landespolizeipräsident gab keine Informationen darüber, wie man den vermeintlichen Tätern auf die Spur kam. Er erklärte lediglich, dass es nicht aufgrund von Bevölkerungshinweisen zu den Festnahmen kam.

Laut Bencze wurde die Prämie zur Ergreifung der Täter in Höhe von 100 Millionen Forint (ca. 372.000 Euro) zurückgenommen. Weitere Verhöre und Untersuchungen sollen Aufklärung über die Motive der Morde an ungarischen Roma bringen, wobei vor allem Rassismus vermutet wird. Laut Medienberichten soll es sich bei den Mordverdächtigen nicht um Angehörige der Roma-Minderheit handeln.

Seit rund einem Jahr kommt es in Ungarn immer wieder zu brutalen Angriffen auf Häuser von Familien der Minderheit der Roma. Die ungarische Polizei ermittelt in insgesamt neun Fällen wegen gewaltsamen Anschlägen gegen Roma. Die Serie hatte vor einem Jahr begonnen. Dabei wurden insgesamt sechs Roma getötet und weitere 55 verletzt. Zuletzt war im August eine 45-jährige allein erziehende Mutter im nordostungarischen Ort Kisleta erschossen worden, ihre 13-jährige Tochter wurde schwer verletzt.

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