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Verängstigte Euro-Anleger suchen Schutz bei Liechtenstein-Anleihen

Anlage-Renner LLB-Kassenobligationen.
Anlage-Renner LLB-Kassenobligationen. ©AP
Ein glänzendes Geschäft macht die Liechtensteinische Landesbank (LLB) mit österreichischen und anderen Anlegern aus dem Euroraum, die angesichts der Schuldenkrise ihr Erspartes in Sicherheit bringen wollen.

Die LLB, die erst 2009 eine eigene Tochterbank in Wien gegründet hat, verzeichnet seit drei Wochen eine sprunghaft gestiegene Nachfrage auf ihre wenig ertragreichen, aber als besonders sicher geltenden Wertpapiere.

“Wir rechnen bis Jahresende mit einem zusätzlichen Anlagevolumen in Höhe von mindestens einem höheren zweistelligen Millionenbetrag”, sagte Robert Löw, Vorstandsmitglied Liechtensteinische Landesbank in Österreich, der APA. “Wenn es zu einer Insolvenz Griechenlands kommen sollte, wird es noch einmal einen echten Schub geben.” Den Startschuss für den Run habe das Bekanntwerden der neuerlichen Ost-Probleme der großen österreichischen Banken gegeben.

Liechtenstein hat praktisch keine Staatsverschuldung und erwartet heuer ein nur geringfügiges Defizit. Die LLB-Kassenobligationen der mehrheitlich staatlichen Bank sind mit einer Garantie des Fürstentums versehen. Die Schuldpapiere werden in Euro und Schweizer Franken aufgelegt und sind noch schlechter verzinst als die österreichischen “Bundesschätze”. Für zwei Jahre gebundene Anleihen in Euro geben die Liechtensteiner gerade einmal ein Prozent Zinsen (Bundesschatz: 1,2 Prozent).

Der Name des Spiels laute derzeit aber nicht Rendite, meinte LLB-Banker Löw: “Wir sind der Inbegriff eines ‘sicheren Hafens’ und damit die perfekte Lösung für eine so unübersichtliche und unsichere Finanzmarktsituation.” Dass ihr von Kleinsparern die Türe eingerannt wird, muss die LLB nicht fürchten. Die Stückelung der Anleihen beträgt zwar 1.000 Euro, Kaufaufträge werden von der LLB aber erst ab 100.000 Euro angenommen. (APA)

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