Noch lebt sie in Saarbrücken. Dort haben die Schwestern der Hl. Klara ein Kloster am Rande der Stadt errichtet, eine kontemplative Zelle in der säkularisierten Stadt. Die Saarländer nehmen das Angebot von Zeiten der Stille gerne an. Als neue Äbtissin der jungen Gemeinschaft wird Maria Barbara im Herbst nach Bregenz übersiedeln. Hier haben die Schwestern vor acht Jahren dem verwaisten Kapuzinerkloster neues Leben eingehaucht, hier liegt auch die Zentrale ihrer insgesamt vier Niederlassungen. Der einfache, franziskanische Orden wächst langsam aber stetig: Heute gehören ihm zwölf Schwestern, eine Novizin, zwei Postulantinnen und eine Eremitin an.
Nicht vorgezeichnet
Von vornherein vorgezeichnet war der Weg von Sr. Maria Barbara keineswegs. Aufgewachsen in Au im Bregenzerwald erhielt sie zwar ein religiöses Grundfundament. Und ich sehe, wie Menschen vielfach leiden, wenn diese Verwurzelung fehlt. Aber als sie mit 15 Jahren von zuhause weg ging ins Schrunser Internat und später in die Textilschule Dornbirn, wollte sie eigentlich Krankenschwester werden. Das tat sie auch auf Station und in der Privatpflege und wurde doch nicht glücklich.
Der Armut verpflichtet
Die Entscheidung aus der Krankenpflege auszusteigen und in ein kontemplatives Leben zu gehen, hat gedauert. Zunächst dachte sie: Mein Gott, ich will das nicht. Ich wollte im vertrauten Umfeld bleiben. Erst, als sie in diesem Ringen zum Ja durchgestoßen ist, hat Maria Barbara auch einen Frieden erlebt. Sie selber beschreibt sich als nüchternen, rationalen Typ. Weil ihr Onkel Kapuziner und ihre Tante Franziskanerin waren, lag das Armutsideal der minderen Brüder und Schwestern nah. Auch wenn so ein Leben die Dinge durchwegs ver-rückt. Aber so ist das eben, wenn jemand fasziniert ist von diesem Gott, der in Christus für uns Mensch geworden ist.
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