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Venezuelas Präsident Chavez ist tot

Der Gesundheitszustand von Chavez hatte sich in den letzten Wochen rapide verschlechtert.
Der Gesundheitszustand von Chavez hatte sich in den letzten Wochen rapide verschlechtert. ©EPA
Caracas. Der venezolanische Präsident Hugo Chavez ist tot. Dies teilte am Dienstag sein Stellvertreter Nicolas Maduro mit. Chavez hatte an einer Krebserkrankung gelitten. Nach ersten Informationen marschieren im ganzen Land Truppen auf, "um den Frieden zu sichern".
Zustand von Chavez verschlechtert
Chavez erhielt Chemotherapie in Kuba

Die venezolanische Regierung hatte erst am Montag erklärt, das Immunsystem des 58-jährigen Staatsoberhauptes sei so geschwächt, dass eine neue schwere Infektion aufgetreten sei. Seither hatten die Spekulationen über einen möglichen Tod des sozialistischen Politikers wieder zugenommen.

Chavez hatte sich am 11. Dezember in Kuba seiner vierten Krebsbehandlung innerhalb von eineinhalb Jahren unterzogen, nachdem er im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen 2012 erklärt hatte, wieder völlig genesen zu sein. Seitdem wurden lediglich ein paar Fotos von ihm in einem Krankenhausbett veröffentlicht. Vor seiner Abreise nach Kuba im Dezember hatte Chavez Maduro als Wunschnachfolger bezeichnet.

Truppen-Aufmarsch “um Frieden zu sichern”

Nach dem Tod des venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez lässt die Regierung nun Truppen aufmarschieren, um den Frieden zu sichern. “Das gesamte bolivarianische Militär und die nationale bolivarianische Polizei sind gerade dabei im gesamten Land aufzumarschieren, um unser Volk zu schützen und den Frieden zu garantieren”, erklärte Vize-Präsident Nicolas Maduro am Dienstagabend in einer Rundfunkansprache.

Militär unterstützt Vizepräsident Maduro

Hochrangige Armeechefs sprachen unterdessen Maduro im venezolanischen Staatsfernsehen ihre Treue aus. Vor seiner Krebsoperation in Kuba Anfang Dezember hatte Chavez Maduro als seinen Wunschnachfolger bestimmt. Laut Verfassung müssen nun innerhalb von 30 Tagen Neuwahlen um das Amt des Präsidenten ausgeschrieben werden.

“Moment großen Schmerzes für Venezuela”

Vize-Präsident Nicolas Maduro bezeichnete den Tod des seit 14 Jahren an der Spitze des venezolanischen Staates stehenden Politikers am Dienstag als “die tragischste und bedrückendste Information die wir unserem Volk mitteilen können”. “Unser Comandante President Hugo Chavez Frias ist heute um 16.25 Uhr (21.55 Uhr MEZ) gestorben”, erklärte er weiter, “es handelt sich um einen Moment großen Schmerzes”.Der Vize-Präsident rief seine Landsleute zur Besonnenheit auf. “Im immensen Schmerz dieser historischen Tragödie, die unser Vaterland berührt, rufen wir alle Landsleute auf, Wächter des Friedens, der Liebe, des Respekts und der Ruhe in diesem Vaterland zu sein”, sagte er in seiner Rundfunkansprache.

Wegen Krankheit nach Wiederwahl nie angelobt

Erst im Oktober war Chavez mit 54 Prozent der Stimmen erneut für eine siebenjährige Amtszeit wiedergewählt worden. Offiziell angelobt werden konnte er jedoch bis zu seinem Tod nicht. Zur geplanten Amtseinführung am 10. Jänner 2013 lag Chavez, noch schwer angeschlagen nach seiner Krebsoperation, in einem Krankenhaus im befreundeten Kuba.

Bereits damals wurden die Spekulationen über einen möglichen Tod des Comandante immer lauter. Als der 58-Jährige dann am 18. Februar aus Kuba zurückkehrte und in eine Militärkrankenhaus nach Caracas verlegt wurde, beruhigte sich die Stimmung vorübergehend. Mit dem Tod des “Comandante” werden in Venezuela Neuwahlen fällig, die laut Verfassung binnen 30 Tagen abgehalten werden müssen. (APA/Reuters/AFP)

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