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Venezolanischer Präsident zurückgetreten

Nach Massenprotesten und einer Rebellion der Streitkräfte ist der venezolanische Präsident Hugo Chavez am Freitag zurückgetreten. Bei Protesten wurden 13 Menschen getötet.

Einen entsprechenden Bericht des privaten Fernsehsenders Globovision betätigte auch der venezolanische Armeechef Efrain Vasquez. Zuvor hatte Informationsministerin Teresa Maniglia einen Rücktritt Chavez’ dementiert.

Bei einer Großdemonstration gegen Chavez hatten am Donnerstag Polizisten und Anhänger des Präsidenten, die so genannten Bolivarischen Kreise, auf Demonstranten geschossen. Mindestens 13 Menschen wurden dabei getötet und mehr als 100 weitere verletzt. Nach dem Blutbad schlossen sich große Teile der Armee der Opposition an. Die Streitkräfte forderten Chavez zum Rücktritt und Ausrufung von Neuwahlen auf.

Die Gewalt war am dritten Tag eines Generalstreiks ausgebrochen, mit dem die größten Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen gegen Chavez’ Personalpolitik in der staatlichen Ölindustrie protestieren wollen.

Laut Globovision übergab Chavez sein Rücktrittschreiben im Präsidentenpalast drei Generälen. Die Zeitung „El Universal“ berichtete, der Präsident des Arbeitgeberverbandes Fedecamaras, Pedro Carmona, habe ein Angebot der Streitkräfte angenommen, eine Übergangsregierung zu leiten.

Als die Nachricht vom Rücktritt des Präsidenten bekannt wurde, versammelten sich Anhänger von Chavez vor dem Präsidentenpalast in Caracas. „El Universal“ berichtete, Verteidigungsminister Jose Vicente Rangel habe in der chilenischen Botschaft um Asyl gebeten. Rebellierende Truppen hatten zuvor den staatlichen Fernsehsender besetzt. Weitere Einheiten kontrollierten Schlüsseleinrichtungen und Flughäfen, um Chavez’ Flucht ins Ausland zu verhindern.

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