Venedig rebelliert gegen "Invasion" von Kreuzfahrtschiffen

Seit 1997 stieg die Zahl der Kreuzfahrtpassagiere um 439,9 Prozent. Damit rückte Venedig vom zehnten auf den vierten Platz im europäischen Ranking der größten Terminals für Kreuzfahrtschiffe vor. Doch dies ist mit hohen Umweltkosten verbunden. Jedes Schiff verursache so viel Umweltverschmutzung wie 14.000 Autos, protestierte Venedigs Bürgermeister Giorgio Orsoni.
Wellen als Gefahr
Der Bürgermeister klagte auch über die Wellen, welche die Schiffe verursachen und damit die antiken Palazzi der Lagunenstadt gefährden. Der Kreuzfahrttourismus beschere der Stadt außerdem geringe Einnahmen, da die Reisenden nicht in der Stadt übernachten, sondern nur wenige Stunden in Venedig verbringen. Zu dem Thema plant der Bürgermeister ein Treffen mit dem Präsidenten der Hafenbehörde, Paolo Costa. Orsoni sucht nach einer Lösung, damit die Schiffe nicht zu nahe an die Lagunenstadt gelangen.
“Die Kreuzfahrttouristen belagern uns”
Die Kreuzfahrtgesellschaften wiesen die Vorwürfe Orsonis zurück. “Die Schiffe entsprechen den internationalen Umweltstandards und die Passagiere bescheren der Stadt viel Geld”, betonte der Verband der italienischen Reedereien.
Mit dem Protest des Bürgermeisters zeigte sich Arrigo Cipriani, Besitzer der legendären “Harry’s Bar”, in der Ernest Hemingway Stammgast war, vollkommen einverstanden. “Die Kreuzfahrttouristen belagern uns. Ich würde eine Steuer von 50 Euro für jeden Touristen einführen, der in Venedig aussteigt, um die Stadt zu besichtigen. Mit den Millionen Euro, die wir so eintreiben würden, könnten wir mehr für Museen und für die öffentlichen Verkehrsmittel ausgeben”, so Cipriani
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